Osttiroler Firma sorgt für „Nachtrodeln mit Aussicht“

Mit ihrer innovativen Idee von LED-Sets im Front- und Heckbereich von Rodeln will die Firma „B-Velopment“ für mehr Sicherheit und auch Spaß auf Rodelbahnen sorgen.

Weniger Rodelunfälle und dafür noch mehr Fahrspaß versprechen die zwei Tristacher Jungunternehmer Ing. Bernhard Bachmann und Tamara Bachmann Bakk. – gemeinsam mit Ing. Christian Filzmaier aus Irschen haben sie vor Kurzem die Firma „B-Velopment“ gegründet. „Unsere Idee ist eine SLED-Innovation. Mittels LED-Beleuchtungssets, die man auf jeder Rodel montieren kann, sollen Schlittenfahrer künftig nicht nur besser sehen, sondern als Lichtfahrer auch sichtbarer sein“, erklärte Bernhard Bachmann bei der Vorstellung von Firma und Produktidee am Freitag, 18. Dezember 2015, in der Wirtschaftskammer in Lienz. Wechselbare Powerbanks, die über USB auch auf jeder Rodelhütte aufgeladen werden können, dienen als Akkus.

Ing. Bernhard Bachmann: „Das LED-System kann ganz einfach auf jeder Rodel montiert werden. Die Powerbank-Akkus - wie sie in letzter Zeit verstärkt für Smartphones verwendet werden - können über USB aufgeladen werden."

Ing. Bernhard Bachmann: „Das LED-System kann ganz einfach auf jeder Rodel montiert werden. Die Powerbank-Akkus – wie sie in letzter Zeit verstärkt für Smartphones verwendet werden – können über USB aufgeladen werden.“

„Unser System bietet mit starken LED-Lampen perfekte Sicht nach vorne, das Rücklicht sorgt dafür, dass Rodler nicht übersehen werden. Das Licht strahlt in zwei verschiedenen Abstrahlwinkeln nach vorne und bietet daher perfektes Nah- und Fernlicht. Das Positionslicht und das rote Rücklicht sollen bereits beim Hinaufgehen eingeschaltet werden, die Fahrbeleuchtung gibt es in zwei Stufen, und die bunte Effektbeleuchtung soll für noch mehr Spaß auf der Rodelbahn sorgen“, fasste Bachmann die Vorzüge des Systems zusammen. Die individuelle Farbauswahl könne auch bei Wettbewerben oder beim Teamrodeln gut eingesetzt werden, etwa mit einem roten und einem grünen Team.

Tamara Bachmann, Bakk.: „Rodeln - speziell Nachtrodeln - liegt im Trend und entwickelt sich allmählich zum Breitensport. In Sachen Beleuchtung und Sicherheit gibt es am Markt aber kaum Innovationen."

Tamara Bachmann, Bakk.: „Rodeln – speziell Nachtrodeln – liegt im Trend und entwickelt sich allmählich zum Breitensport. In Sachen Beleuchtung und Sicherheit gibt es am Markt aber kaum Innovationen.“

Rund 5.000 Unfälle wurden in der letzten Saison auf Österreichs Rodelbahnen registriert. „Von diesen Unfällen passierten 26% nach 20.00 Uhr, also in der Dunkelheit. Die derzeit häufig verwendete Stirnlampe ist unzureichend. Sie verrutscht, ist unangenehm zu tragen und außerdem für Kinder ungeeignet“, erklärte Tamara Bachmann. Mit Stirnlampen werde nur weniger als ein Drittel der Bahn beleuchtet, es gäbe dunkle Bereiche zwischen den Lampen, und die Abstände wären zu groß.

Effektbeleuchtung mit RGB Leds sorgen für indirekte Beleuchtung im Schnee und zusätzlich für jede Menge Spaß beim Rodeln.

Effektbeleuchtung mit RGB-LEDs sorgen für indirekte Beleuchtung im Schnee und zusätzlich für jede Menge Spaß beim Rodeln.

Erste Prototypen des Rodelbeleuchtungssystems haben die findigen Jungunternehmer bereits aus 3D-gedrucktem Material produziert und auf der Piste getestet. „Die Ausleuchtung war sogar besser als erwartet. Wir wollen die Konstruktion jetzt noch verbessern, weitere Prototypen produzieren und damit Kunden- sowie Qualitätstests durchführen“, so Bernhard Bachmann. Gespräche mit dem Handel und mit möglichen Interessenten – also Herstellern, Vereinen, Rodelbahnbetreibern usw. – sollen folgen. „Das Internet wollen wir für eine Crowdfunding-Aktion nutzen – einerseits, um unsere Produktinnovation einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und andererseits, um finanzielle Mittel zu generieren“, gab Tamara Bachmann – sie absolviert derzeit ein BWL-Studium – einen Ausblick in die Zukunft.

Beim Businessplan-Wettbewerb i2b hatten die Jungunternehmer von „B-Velopment“ heuer schon Erfolg – sie reichten den Businessplan für das von ihnen entwickelte Rodel-Beleuchtungssystem ein und kamen damit als eines von fünf Teams in das Finale.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: TirolTV, Osttirol heute/Mühlburger

18. Dezember 2015 um