Qualitätsoffensive der Schultz Gruppe in Osttirol

Rechtzeitig zum Start der Wintersaison sind die Um- und Ausbaumaßnahmen in der Dolomitenresidenz Sporthotel Sillian abgeschlossen. Interview mit Heinz Schultz.

In Heinfels liegt, nur einen Steinwurf vom Gondeleinstieg ins Skizentrum Sillian-Hochpustertal positioniert, die Dolomiten Residenz Sporthotel Sillian. Nach umfangreichen Um- und Ausbaumaßnahmen im heurigen Jahr präsentiert sich der Hotelkomplex rechtzeitig zum Start in die Wintersaison mit dem Prädikat Superior hinter den vier Sternen. Wir trafen Investor Heinz Schultz im Familien-Wellness-Hotel im Oberland und befragten ihn zum neuesten Investitionspaket der Familie Schultz, zu Plänen und zukünftigen Vorhaben.

Mit einem Mitarbeiterstand von ganzjährig rund 300 Personen sind Sie der größte Arbeitgeber im Osttiroler Tourismus. Wo liegen die Stärken Ihres Familienunternehmens?

Neben meiner Schwester Martha bringen sich auch meine Frau und mein Sohn ins Unternehmen ein. Jeder spezialisiert sich auf seine Stärken, und so ergänzen wir uns ausgezeichnet. Wir sind ein gutes Team und können uns aufeinander verlassen. Wir sind stolz auf unsere MitarbeiterInnen, und mit ihnen betreiben wir diese Betriebe. Wir legen Wert auf ein hohes Aus- und Weiterbildungsniveau, auf Fleiß und Qualitätsarbeit. Den Posten des neuen Direktors hier in der Dolomiten Residenz konnten wir in diesem Jahr mit Reinhold Webhofer, der schon seit Jahren für uns tätig ist, hausintern besetzen.

Wie wichtig sind Qualitätsoffensiven wie jene, die Sie 2015 hier in Sillian umgesetzt haben?

Der Gast fordert heute Qualität und bestmöglichen Komfort. Dementsprechend führt kein Weg an kontinuierlichen Investitionen in modernste Standards vorbei. Mit dem Gradonna in Kals und der Dolomiten Residenz hier in Sillian können wir Top-Destinationen anbieten, die extrem nachhaltig konzipiert sind. Die Dolomiten Residenz Sporthotel Sillian haben wir 2015 mit neo-alpinem Interior-Design und edler Holzfassade auf Viersterne-Superior-Standard komplett „facegeliftet“. Holz, Leder und handgefertigte Details schaffen in Zimmern und Suiten ein naturverbundenes Wohngefühl. Die Bäder und Badelandschaften wurden mit hochwertigem Naturstein und Holz ausgestattet. Neu sind Studios mit getrennten Schlafzimmern, zu Junior-Suiten kombinierbare Doppelzimmer, sechs Premium-Suiten mit Private Spa und die 3.000 m² große Vitalresidenz Schloss Heinfels. Fast verdoppeln konnten wir den Kinderclub und den Teenie Club 12+.

Bedeutet das Plus an Komfort höhere Preise?

Nein, die Preise bleiben auf einem vernünftigen Niveau. Wir setzen hier in Sillian, aber auch im Gradonna in Kals explizit auf die Zielgruppe Familien mit Kindern. Unsere Kernmärkte sind Deutschland, Slowenien und Kroatien. Im Sommer kommt auch der italienische Gast. Für unsere Destinationen und Skigebiete im Bezirk Lienz investieren wir pro Jahr nahezu 1 Million Euro in Marketingmaßnahmen, die wir als Schultz Gruppe gänzlich alleine tragen.

Gibt es zukünftige Ausbauvorhaben in den Osttiroler Skigebieten der Schultz Gruppe?

In St. Jakob haben wir einen schwierigen Knoten zu lösen, wenngleich auch in der Sache „Übungslift“ zuletzt ein Konsens gefunden werden konnte. In Kals und Matrei entwickelt sich hingegen alles in unserem Sinne. Hier sind auch weitere Investitionen geplant: In Matrei werden wir 2016 die Talabfahrt zur Gondelbahn realisieren. In Kals zielen wir auf eine bessere Erschließung der bestehenden Pisten im Rahmen des Projektes Dorfbahn ab. Auch in Sillian sind wir – Stichwort Ausbauprojekt Hochrast-Tafin – gewillt, zu investieren.

Können Sie uns zum Ausbauprojekt Hochrast-Tafin Näheres sagen?

Intensive Planungsphasen liegen hier hinter uns. Wir haben als Schultz Gruppe die Kraft und die Mittel, den weiteren Ausbau des Skigebietes voranzutreiben. Die Behördenverfahren machen es uns aber schwer.

Auch eine mögliche Realisierung der Liftverbindung Sillian-Sexten war zuletzt wieder Gesprächsthema.

Im Hochpustertal arbeiten alle Partner intensiv daran, diese Qualitätssteigerung im Rahmen der Skischaukel Sillian-Sexten Realität werden zu lassen. Ein Vertrag mit Franz Kraler sichert der Schultz Gruppe die Option einer Beteiligung von 25 Prozent. Wir ziehen alle Varianten in unsere Überlegungen mit ein, die der Weiterentwicklung der Region dienen. Die Zugverbindung zwischen Franzensfeste und Lienz im Halbstundentakt ermöglicht es Osttirolern ebenso wie Gästen, rasch und ohne Auto in die Südtiroler Skigebiete zu gelangen.

Werden hier Frequenzen aus Osttirol nach Südtirol verlagert?

Tagestourismus, der auf öffentlichen Verkehrsmitteln basiert, ist grundsätzlich intelligent. Die Südtiroler haben mit Dolomiti Superski eine Wintersport-Infrastruktur geschaffen, die Millionen Gäste anzieht. Über Bahnstationen wie jene in Vierschach gibt es sehr gute Anbindungen an die Lifte. Wir werden uns im Bezirk Lienz um die Weiterentwicklung der Marke Osttirol und um kreative Lösungen sehr bemühen müssen, damit wir nicht zunehmend an Boden verlieren.

Interview: E. Hilgartner, Foto: Osttirol heute/Hotzler

08. Dezember 2015 um