Portal mit „liegendem Mensch“ am Felber enthüllt

Das erste neue Eingangsportal nach Osttirol steht am Südportal des Felbertauerntunnels. „Von der Erde zum Licht“ nennt Künstler Georg Planer die Glas-Stein-Skulptur.

Dichtes Schneetreiben begleitete am Donnerstag, 26. November, die Enthüllung und Segnung des ersten neuen Osttirol-Portals am Felbertauern-Südportal. Nach dem kurzen Festakt, den eine Bläsergruppe rund um Hansl Klaunzer gestaltete, und der Segnung des Portals durch Dekan Mag. Reinhold Pitterle, lud Mag. Karl Poppeller, Vorstand der Felbertauernstraße AG, in die Warte zu einer Pressekonferenz. „Gut Ding‘ braucht Weile. Es hat zwar etwas länger gedauert, bis wir das erste Osttirol-Portal enthüllen konnten. Nun haben wir am Felbertauern jedoch ein überaus gelungenes Eingangsportal nach Osttirol, das der wunderschönen Landschaft gerecht wird“, so Poppeller einleitend.

Dekan Mag. Reinhold Pitterle nahm die Segnung vor.

Dekan Mag. Reinhold Pitterle nahm die Segnung vor.

Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol, bezeichnete den Weg bis zum Aufstellen des ersten Portals als durchaus schwierig. „Aufgrund von Kritik an den alten – langsam verfallenden – Eingangsportalen haben wir uns verpflichtet gefühlt, neue Akzente zu setzen. Der Weg war nicht leicht. In Rudi Gritsch, Lehrer an der Glasfachschule Kramsach, haben wir einen überaus professionellen Umsetzer der Idee von Künstler Mag. Georg Planer gefunden, Dr. Peter Raneburger war für die grafische und thematische Aufarbeitung mitverantwortlich“, so Theurl. Auch in Nikolsdorf und Sillian sind in einer ersten Phase derartige Portale geplant, in einer weiteren sollen Skulpturen am Staller Sattel und in Iselsberg-Stronach folgen. „Das Thema der Eingangsportale beschäftigt den Tourismusverband schon die gesamte laufende Periode. Auch an den Ortseinfahrten von Matrei werden demnächst drei Eingangsportale errichtet. Dr. Peter Raneburger hat dafür die Entwürfe erstellt, die neuen Osttirol-Portale bauen auf diesen auf“, erklärte der Matreier Bgm. BR Dr. Andreas Köll.

Franz Theurl bei der Entfernung der letzten Verhüllungsreste.

Franz Theurl bei der Entfernung der letzten Verhüllungsreste.

„Von der Erde zum Licht – der liegende Mensch“, nennt Mag. Georg Planer die von ihm entwickelte fünf Meter hohe Glas-Stein-Skulptur. „Durch natürliche Bruchstellen aus Glas, durch Licht und Sonne entstehen Lichtlinien und Lichtpunkte. Die Berglandschaft wird oft mehrfach ineinander gespiegelt und lässt trotzdem Durchblicke auf die reale Landschaft zu“, so Planer zu seinem Werk. Der Sockel mit Osttirol-Logo ist aus Stein, darauf ist eine Skulptur aus geschichteten, 1,5 cm dicken Glasscheiben gesetzt, ganz oben liegt eine weibliche Figur. „Diese soll Mutter Erde symbolisieren. In der Nacht wird die Skulptur beleuchtet, sodass sie nach oben hin immer heller wird. Auch der Osttirol-Schriftzug leuchtet von innen heraus“, so Planer.

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Als „Hürdenlauf“ bezeichnete Rudolf Gritsch, Lehrer an der HTL für Glas und Chemie in Kramsach, die Umsetzung des Portals. „Hier ist von den Bedingungen her ein äußerst ungünstiger Platz für ein solches Werk – Berge, Sonneneinstrahlung, Kälte, Regen und Schnee. Es gibt keinen Teil in dieser Skulptur, der nicht bis ins kleinste Detail berechnet ist. Zwölf Tiroler Betriebe und eine Firma aus Niederösterreich waren an der praktischen Umsetzung beteiligt“, so Gritsch. Er bezeichnete den liegenden Menschen an der Spitze der Skulptur als „feminines Symbol“ und verlieh seiner Freude Ausdruck, mit diesem Portal einen „Fußabdruck im Land Tirol hinterlassen zu können“. Der Matreier Künstler Dr. Peter Raneburger gab nur ein kurzes Statement ab. „Ich möchte Herrn Gritsch zu seiner sehr guten Arbeit gratulieren, ansonsten war der ganze Ablauf aus meiner Sicht nicht sehr glücklich“, so Raneburger. Das erste Osttirol-Portal am Felbertauern hat rund 70.000 Euro gekostet, die Vorlaufkosten betrugen um die 30.000 Euro, berichtete Franz Theurl.

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Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger, Expa/Feichter, G. Planer

27. November 2015 um