Klares Bekenntnis zum Erhalt der Selbstständigkeit

Die Generalversammlung der Volksbank Osttirol-Westkärnten hat sich gestern in Lienz klar gegen einen neuen Verbundvertrag und die Fusion mit der Volksbank Kärnten ausgesprochen. Die Volksbank Osttirol-Westkärnten gilt mit einer Bilanzsumme von € 380 Mio. als größte Regionalbank in Osttirol und Westkärnten und präsentiert sich lt. ihren wirtschaftlichen Eckdaten als kerngesund. Während die Großbanken in der Finanz- und Wirtschaftskrise riesengroße Verluste schreiben, konnte sich die Volksbank Osttirol-Westkärnten trotz schwierigem Umfeld behaupten. Das Kerngeschäft ist auf die Bevölkerung und die Unternehmen der Region ausgerichtet. Ein von Wien ausgearbeitetes Konzept sah vor, dass die Volksbank Osttirol-Westkärnten – wie die anderen regionalen Volksbanken – einen neuen Verbundvertrag mit unbeschränkter Haftung unterzeichnen sollte. Über eine großangelegte Fusion, so der Plan, sollte man der Volksbank Kärnten, mit Zentrale in Klagenfurt, eingegliedert werden. Dieses Vorhaben und ein Alternativmodell wurden in der gestrigen a.o. Generalversammlung den Mitgliedern in Lienz vorgetragen. „Das Abstimmungsergebnis war an Klarheit nicht zu übertreffen“, so Aufsichtsratsvorsitzender und Bankgründer Dr. Leo Gomig im Anschluss an die Generalversammlung. Dr. Gomig: „100 % stimmten für den Erhalt der Selbstständigkeit. Die Variante A (Verbundvertrag neu mit Fusion nach Klagenfurt) wurde mit 100 % abgelehnt. Das ist ein klarer Auftrag der Eigentümer, die Selbstständigkeit zu erhalten. Selbstverständlich stehen wir zum bestehenden Verbundvertrag und wollen auch nicht aus dem Volksbanken-Sektor austreten, doch unsere Eigenständigkeit lassen wir uns nicht nehmen.“

Vorstandsvorsitzender Dir. Mag. Hansjörg Mattersberger erklärte: „Bereits seit Herbst 2014 arbeiten wir konsequent am Konzept, die Selbstständigkeit zu sichern und uns für die Zukunft zu rüsten. Die Regionalbanken sind für den Erfolg der Wirtschaft und die lokale Entwicklung entscheidend, weil sie eng mit ihrer Heimatregion verbunden sind. Das regional erwirtschaftete Kapital ist für das lokale Geschäft erforderlich. Es in die Zentren abzuziehen, schadet der regionalen Entwicklung“. In den weiteren Schritten gehe es nun darum, die Organisationsstruktur für die Zukunft auszurichten. Vier weitere Mitarbeiter werden zusätzlich zu den bestehenden 75 Beschäftigung finden. Mittelfristig denkt man an zwei weitere Geschäftsstellenstandorte in Abrundung des Marktgebietes. In Gesprächen mit möglichen Kooperationspartnern für den Zukauf von Teilleistungen ist man schon sehr weit fortgeschritten, wobei die Einhaltung des aufsichtsrechtlichen Rahmens selbstverständlich sei. „Auf die drohenden Stimmen aus Wien werden wir gesprächsmäßig und lösungsorientiert zugehen“, so Mag. Mattersberger abschließend.

Text: Wirtschaftsredaktion, Foto: Volksbank Osttirol-Westkärnten

 

05. März 2015 um