Die Osttiroler Eishockey-Cracks in der Bundesliga

Eishockey-Profis zu werden – das ist das Ziel von 15 jungen Eishockey-Spielern aus Osttirol, die beim Eishockeyclub Zeller Eisbären (EKZ) Juniors im Einsatz sind.

Auf Initiative von Silvio Trojer ergab sich die Zusammenarbeit der Osttiroler Vereine EC Virgen, UECR Huben und UEC Lienz mit dem Pinzgauer Eishockeyklub EKZ. „Johannes Fuetsch, Elias Waldner und mein Sohn Flavio Wibmer haben bereits 2016 damit begonnen, bei den EKZ Juniors zu trainieren und zu spielen. Inzwischen sind es schon 15 Jugendliche aus Osttirol, die in der Bundesliga zum Einsatz kommen“, sagt Silvio Trojer, der früher selbst aktiv beim EC Virgen tätig war. Dem U12-Kader des Pinzgauer Vereins gehören Tim Birschl, Lukas Broz und Marco Gruber aus Lienz sowie Florian Kleinlercher aus Huben und Simon Lang aus Virgen an. Oliver Bstieler und Flavio Wibmer aus Virgen, Elias Waldner aus Huben sowie die Lienzer Samuel Corradini, Janis Dalpra, Felix Neumayer, Simon Ruggenthaler, David und Ruben Schwarzer spielen in der U14. Der 15-jährige Johannes Fuetsch findet sich in den Reihen der U18 der EKZ Juniors wieder.

 

Elias Waldner (links) spielt in der U14 des EKZ, Johannes Fuetsch in der U18-Mannschaft der EKZ Juniors.

 

„Hier mittrainieren und Erfahrungen im Wettkampf sammeln zu können, ist für uns junge Eishockey-Spieler eine Riesenchance“, schwärmt Johannes. Das Training in der Eishalle in Zell am See startet Mitte August. Drei Mal wöchentlich fahren die Osttiroler dafür in den Pinzgau. Ab Anfang November, wenn auch die heimischen Eisplätze in Betrieb sind, reduziert sich dies auf einen Termin pro Woche. „Unser Nachwuchs kann durch die Kooperation mit den Zeller Eisbären Erfahrungen auf einem Top-Level sammeln, was in der Landesliga nicht möglich wäre“, so Silvio.

 

v.l.n.r.: Silvio Trojer, Flavio Wibmer, Jessica Wibmer, Simon Ruggenthaler und Hans Ruggenthaler

 

Bis in die Zeit um Ostern sind die EKZ Juniors bei Eishockey-Spielen im Einsatz. Natürlich verlangt das sportliche Engagement der Osttiroler im Pinzgau von den Jugendlichen viel ab. Disziplin und Durchhaltevermögen sind gefragt. „Es ist eine große Herausforderung, den Sport und die Schule unter einen Hut zu bringen. Bei aller Euphorie für das Eishockey muss aber der Ausbildung der Vorrang gegeben werden“, ist es Simon Ruggenthalers Vater Hans wichtig, festzuhalten. Die Eltern der jungen Osttiroler Eishockey-Cracks unterstützen ihre Kinder sehr. „Es bedeutet einigen Aufwand, die Autofahrten nach Zell am See und retour zu organisieren. Aber wir helfen alle zusammen“,  wirft Flavio Wibmers Mutter Jessica ein. „Die Freude am Sport zu fördern, ist uns ein Anliegen“, ergänzt Hans Ruggenthaler. „Leider gibt es in Osttirol keine Eishalle, weshalb unsere Jungs die Möglichkeit zum Training im Pinzgau wahrnehmen müssen.“

 

Silvio Trojer: „Das Training in Zell am See fordert sehr viel Disziplin und Durchhaltevermögen von unseren Jungs. Das Positive am Eishockey-Sport ist, dass Persönlichkeit und Sozialkompetenzen bei den jungen Menschen weiterentwickelt werden. Außerdem lernen sie, wie wichtig es ist, auf die Gesundheit, auf genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu achten.“

 

Trotz des nicht unbeträchtlichen Aufwandes dürfe man, wie Silvio meint, die Vorteile des Mannschaftssportes Eishockey für die Jugendlichen nicht unterschätzen. „Persönlichkeit und Sozialkompetenzen werden weiterentwickelt, und unsere Jungs können lernen, wie wichtig es ist, auf die eigene Gesundheit, auf Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu achten.“ Silvios Sohn Flavio wurde übrigens im Februar 2017 für die österreichische U13-Auswahl „Austria Select“ ausgewählt und durfte am PEE-WEE Turnier im kanadischen Quebec teilnehmen. Er sagt: „In Kanada Eishockey zu spielen, war sehr cool. Das Ziel, Eishockey-Profi zu werden, ist mir dabei noch wichtiger geworden.“

 

Flavio Wibmer (links) und Simon Ruggenthaler

 

Bis zum Eishockey-Profi ist es allerdings, wie auch schon die jungen Osttiroler festgestellt haben, ein weiter und steiniger Weg. Ab der Kategorie U15 wird das Eishockey vom Breiten- zum Spitzensport.
„Wer sich das Ziel setzt, Profi zu werden, braucht nicht nur einen starken Willen. Wichtig ist es auch, gute Trainer zu haben, die vermitteln, wie man mit dem eigenen Körper sorgsam um umgeht. Überbelastungen können auftreten, nicht selten mangelt es an Regenerationsphasen. Und selbst dann, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, muss man auch noch das notwendige Quentchen Glück haben und von Verletzungen weitestgehend verschont bleiben“, fasst Silvio Trojer abschließend wichtige Faktoren auf dem Weg zum Profisport zusammen.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images

14. Dezember 2017 um