SCL: 750 Mitglieder und viel freiwilliges Engagement

Bei seiner ordentlichen Vollversammlung blickte der Skiclub Lienz (SCL) auf zwei Jahre Vereinsarbeit mit viel Nachwuchsarbeit und zahlreichen Großveranstaltungen zurück.

750 Frauen und Männer aus dem Lienzer Talboden – rund 200 davon Jugendliche – sind derzeit zahlende Mitglieder des Skiclubs Lienz. Alle zwei Jahre – immer am Anfang der Saison, in der keine Weltcup-Rennen in Lienz stattfinden – hält der Verein seine ordentliche Jahreshauptversammlung ab, diesmal am Freitag, 28. November 2014, im Jägerheim in der Pfister. Das Präsidium besteht aus Siegfried Vergeiner, Werner Frömel und Engelbert Nußbaumer. Vergeiner ist gleichzeitig auch Geschäftsführer, Frömel Kassier und Nußbaumer Sportkoordinator.

„Wir haben in den vergangenen zwei Saisonen wieder rund 30 Veranstaltungen abgewickelt, ungefähr die Hälfte davon sind Großveranstaltungen. In Saisonen mit besonders vielen Rennen kommen wir auf rund 1.100 Manntage der freiwilligen Helfer“, so der Geschäftsführer in seinem Bericht. Die größte Veranstaltung ist der Damen-Weltcup, den der Skiclub Lienz im Auftrag des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) abwechselnd mit dem Semmering alle zwei Jahre am Lienzer Hochstein durchführt. „Viele von den Rennen sind aber auch Werberennen, die wir für den Tourismus, die Wirtschaft oder die Stadt Lienz abwickeln – wie etwa Tiroler und Österreichische Meisterschaften, Interbancario-Rennen oder das Rennen der österreichischen Gemeindebediensteten“, so Vergeiner.

Siegfried Vergeiner: „Bei den Weltcup-Rennen helfen uns bis zu 400 Freiwillige. Ohne sie wären die Rennen nicht durchführbar."

Siegfried Vergeiner: „Bei den Weltcup-Rennen helfen uns bis zu 400 Freiwillige. Ohne sie wären die Bewerbe nicht durchführbar.“

Klarstellen wollte der Geschäftsführer einmal mehr, dass der Skiclub – wie manchmal behauptet wird – pro Weltcup-Saison 90.000 Euro (also 45.000 Euro pro Wintersaison) für die Abwicklung der Rennen bekommen würde. „90.000 Euro fließen in das Budget für die Weltcuprennen. Gesamtverantwortlich ist der ÖSV, wir sind der durchführende Verein. Am Ende der Rennen erhält der SCL 22.000 Euro. Nach Bezahlung aller Rechnungen sind wir immer froh, wenn uns ein paar tausend Euro bleiben, die wir für die Nachwuchsförderung und unsere Infrastruktur einsetzen“, erklärte dazu Vergeiner.

Mario Tiefenbacher berichtete für den entschuldigten Präsidenten Engelbert Nußbaumer über den sportlichen Bereich. Othmar Rainer trainiert die Jugendlichen gemeinsam mit Co-Trainer Roland Blasisker. „Einen besonderen Erfolg konnten wir in der letzten Wintersaison landen. Unser Nachwuchs gewann das erste Mal die Tiroler Vereinswertung, und wir sind sehr stolz, dass wir die sonst immer dominierenden Vereine – SC Sölden und SC Mayrhofen – in der vergangenen Wintersaison schlagen konnten“, berichtete Tiefenbacher. Bei den österreichischen Schülermeisterschaften holte Selina Soubek gleich drei Medaillen – Silber im Slalom, Bronze im RTL und in der Kombination.

Werner Frömel: „Durch Großevents wie dem Weltcup entstehen Visionen, werden Ideen entwickelt und wichtige Projekte vorangetrieben."

Werner Frömel: „Durch Großevents wie dem Weltcup entstehen Visionen, werden Ideen entwickelt und wichtige Projekte vorangetrieben.“

Präsident und Kassier Werner Frömel betonte besonders, dass die Nachwuchsarbeit nur deshalb mit rund 20.000 Euro pro Wintersaison finanziert werden könne, weil die heimische Wirtschaft mit einem Pool an Firmen den SCL derart großzügig unterstütze. Er betonte besonders auch, dass Großveranstaltungen – wie der Weltcup – nicht nur einen erheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen für die Region mit sich brächten, sondern starke Motoren für die Tourismuswirtschaft seien. „Der Weltcup und andere Großveranstaltungen tragen auch maßgeblich zur kommunalen Entwicklung von Freizeit- und Outdoor-Angeboten bei. Solche spielen für Unternehmen auch eine immer wichtigere Rolle bei Standort- und Investitionsentscheidungen“, so Frömel, der im SCL neben den Finanzen auch die Großveranstaltungen managt.

Werner Frömel hob einmal mehr die sehr hohe Medienpräsenz der Weltcup-Rennen in Lienz hervor. „Die Auswertungen durch United Synergies und REPUcom haben klar bewiesen, dass sowohl der Termin Ende Dezember am effizientesten ist, als auch die Entscheidung die richtige war, Tagesrennen statt Nachtbewerbe durchzuführen“, betonte er. So hätten laut Auswertung des Live Broadcastings die Damenrennen am 28. und 29. Dezember 2013 weltweit 16,46 Mio. Fernsehzuschauer verfolgt. „Damit sind wir bei der Medienpräsenz die Nummer 1 unter allen Weltcup-Rennen. Im Vergleich dazu haben die Rennen in Kitzbühel 15,87 Mio. Zuschauer gesehen“, so Frömel.

Nachtrennen würden fast nur in Österreich gesendet, und der touristische Wert sei deswegen wesentlich geringer als der von Tagesrennen. „United Synergies bezifferte den Medienwert unseres Weltcup-Events allein in Österreich mit über 6,7 Mio. Euro, im Inland wurde in 243 und weltweit in rund 1.800 Artikeln über den Skiweltcup in Lienz berichtet“, berichtete Werner Frömel.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Kraner

01. Dezember 2014 um