Blanik enttäuscht von Zug-Gespräch in Bozen

Von einer Besprechung mit LH-Stv. Mag. Felipe und Südtirols Mobilitätslandesrat Dr. Widmann am 10.9. in Bozen kehrte LA Bgm. DI Blanik enttäuscht zurück.

In Sachen Direktverbindung zwischen Lienz und Innsbruck traf die Lienzer Bürgermeisterin und SPÖ-Landtagsabgeordnete am Dienstag, 10. September 2013, mit der Tiroler Verkehrslandesrätin LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe und dem Südtiroler Mobilitätslandesrat Dr. Thomas Widmann in Bozen zusammen. Und sie kehrte alles andere als zufrieden aus der Südtiroler Landeshauptstadt zurück nach Lienz. „Die Verantwortlichen des Landes Tirol haben für mich durch ihre Aussagen eindeutig bestätigt, dass sie die Kilometerleistung der Trasse zwischen Lienz und Innsbruck für den Zentralraum im Inntal benötigen“, so Blanik.

Als kleiner Erfolg der Besprechung könne nur gewertet werden, dass Widmann und Felipe den gemeinsamen Wunsch geäußert hätten, den Direktzug zwischen Innsbruck und Lienz – landläufig auch als „Korridorzug“ bezeichnet – im Jahr 2015 wieder einführen zu wollen.

Von Dezember 2013 bis Dezember 2014 sollen anstatt den Zügen nur mehr Busse direkt zwischen Lienz und Innsbruck verkehren.

Von Dezember 2013 bis Dezember 2014 sollen anstatt den Zügen nur mehr Busse direkt zwischen Lienz und Innsbruck verkehren.

„Fakt ist, dass seit dem Jahre 1994 vier Zugpaare zwischen Lienz und Innsbruck gestrichen wurden“, so der Lienzer Gemeinderat Willi Lackner. Osttirol sei in Sachen Direktzug regelrecht verkauft worden, meinen Blanik und ihr Mitstreiter Lackner unisono. „Zuerst hat der damalige LH-Stv. Anton Steixner von der Volkspartei in den letzten Tagen seiner Amtszeit das Aus für den Korridorzug fixiert, und zu Beginn der neuen Regierungsperiode hat die jetzt zuständige LH-Stv. Ingrid Felipe von den Grünen die Abbestellung der Trasse bestätigt“, wettert Blanik gegen ehemalige und aktuelle Tiroler Regierungsmitglieder.

GR Willi Lackner: „Mit Abbestellung der Trasse gehen 15 weitere Bahn-Arbeitsplätze in Osttirol verloren, was bei der von Haus aus schwierigen Arbeitsmarktsituation im Bezirk natürlich besonders schmerzt.“

GR Willi Lackner: „Mit Abbestellung der Trasse gehen 15 weitere Bahn-Arbeitsplätze in Osttirol verloren, was bei der von Haus aus schwierigen Arbeitsmarktsituation im Bezirk natürlich besonders schmerzt.“

Als kleinen Lichtblick am Ende des Tunnels zur Erhaltung der Direktverbindung auf der Bahn sieht Blanik ein Schreiben aus dem Infrastrukturministerium von SPÖ-Parteikollegin Doris Bures, das sie am 11. September 2013 erhalten hat. „In dem Schreiben heißt es, dass es noch diese Woche ein Angebot seitens der ÖBB an das Land Tirol für eine neue Trasse Lienz-Innsbruck geben wird“, berichtet Blanik. Ein Angebot in der Größenordnung von 5,7 Mio. Euro für die Wiedereinführung der Trasse sei allerdings viel zu hoch, weil es keine zusätzlichen Leistungen im Vergleich zur bisherigen Trasse gäbe. „Ich werde mich jedenfalls für eine Direktverbindung um jeden Preis einsetzen und habe dafür auch den Rückhalt meiner Parteikolleginnen und -kollegen im Tiroler Landtag“, so die Osttiroler Landtagsabgeordnete.

Willi Lackner sprach im Zusammenhang mit der Abbestellung der Trasse auch von einem schleichenden Verlust von ÖBB-Arbeitsplätzen im Bezirk Lienz. „1992 haben noch 200 Bedienstete bei der Bahn in Osttirol gearbeitet, jetzt sind es noch 80, und mit der Abbestellung der Trasse gehen weitere 15 Arbeitsplätze verloren. Bei der grundsätzlich schon prekären Arbeitsmarktsituation müssen wir um jeden Arbeitsplatz im Bezirk kämpfen“, hält Lackner abschließend fest.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: R. Mühlburger, Journal

11. September 2013 um