Die Grünen sind mit Bus-/Zuglösung zufrieden

Mit der Bus-Lösung zwischen Lienz und Innsbruck ab Dezember 2013 und dem neuen Flirt-Stundentakt bis Franzensfeste ab Ende 2014 sind die Tiroler Grünen (fast) zufrieden.

„Öffentlicher Verkehr zwischen Lienz und Innsbruck: Was wirklich geplant ist“ – zu diesem nicht erst seit der Landtagswahl und der Regierungsbeteiligung der Grünen heiß diskutierten Thema luden Georg Willi, Spitzenkandidat der Tiroler Grünen für die Nationalratswahl, und der Osttiroler Grünen-Bezirkssprecher, Ing. Thomas Haidenberger, am Freitagvormittag zu einem Pressegespräch. „Im Rahmen der Regierungsverhandlungen war eine Abschaffung der Direktverbindung zwischen Lienz und Innsbruck mittels Bahn kein Thema. 14 Tage nach der konstituierenden Sitzung wurde diese Trasse nicht weiterbestellt, die Loks wurden umdisponiert“, so Georg Willi. Derzeit gibt es noch zwei Direktverbindungen mittels Zug am Tagesrand (das ÖBB-Ticket gilt) und acht Verbindungen mit zwei bis drei Mal Umsteigen (mehrere Tickets sind nötig). „Die zwei Tagesrandverbindungen werden ab Dezember 2013 durch Doppelstockbusse ersetzt. Mit diesen Bussen ist man rund 40 Minuten schneller am Ziel, sie sind barrierefrei, fahren in die Ortszentren und auch die Klinik in Innsbruck an. Trotz dieser Vorteile können die Busse nur eine Ersatzlösung sein“, betonte Willi. Das für ihn hochwertigste öffentliche Verkehrsmittel Zug falle also ab Ende diesen Jahres in der Direktverbindung zwischen Landes- und Osttiroler Bezirkshauptstadt aus.

Georg Willi: „Unser Wunsch ist es, dass auch mit Einführung des neuen Fahrplans ab Dezember 2014 ein Zug jeweils am Tagesrand direkt zwischen Lienz und Innsbruck verkehrt und man nicht umsteigen muss."

Georg Willi: „Unser Wunsch ist es, dass auch mit Einführung des neuen Fahrplans ab Dezember 2014 ein Zug jeweils am Tagesrand direkt zwischen Lienz und Innsbruck verkehrt und man nicht umsteigen muss.“

Ab Dezember 2014 tritt dann ein neuer Fahrplan in Kraft, und so genannte Flirt-Garnituren werden nicht nur in Italien, sondern auch auf der Strecke zwischen Franzensfeste und Lienz im Stundentakt verkehren. Die erste grenzüberschreitende Verhandlungsrunde über diesen neuen Takt wird es am 4. September 2013 geben. „Man kann jetzt schon sagen, dass es ca. sechs Verbindungen mit Umstieg in den EC Verona-München bzw. einen Nahverkehrszug im Zweistundentakt und ca. neun Zugverbindungen mit zweimaligem Umsteigen in Franzensfeste und am Brenner geben wird. Die zwei Schnellbusverbindungen am Tagesrand bleiben erhalten“, erklärte Thomas Haidenberger. Aus Sicht der Grünen bedeute die stündliche Verbindung zwischen Lienz und Franzensfeste einen großen Fortschritt. „Vor allem für die im Pustertal arbeitenden Osttirolerinnen und Osttiroler sowie für den Tourismus ist dieser neue Stundentakt eine immense Verbesserung“, so der Bezirkssprecher.

„Wichtig ist, dass die Züge barrierefrei sind, und dass man mit dem Anschlusszug vom gleichen Bahnsteig abfahren kann, also nicht mit dem Gepäck über Stiegen steigen bzw. mit dem Aufzug fahren muss. Außerdem werden wir uns für eine direkte Zugverbindung jeweils am Tagesrand ohne Umsteigen in Franzensfeste einsetzen“, sagte Georg Willi. Die derzeitigen Zugverbindungen zwischen Lienz und Innsbruck kosten das Land Tirol 3 Mio. Euro jährlich, Einnahmen in Höhe von rund 500.000 Euro werden lukriert. „Für die Lösung mit Doppelstockbussen ab Dezember 2013 wird das Land rund 800.000 Euro zahlen, und was der neue Stundentakt ab Ende 2014 kosten wird, wissen wir noch nicht genau, weil das Finanzielle auch Gegenstand der Verhandlungen sein wird“, so Georg Willi abschließend.

Text und Fotos: Raimund Mühlburger

19. Juli 2013 um