Platter: „Pendlerquote muss in Osttirol weiter sinken!“

Im Mittelpunkt eines Pressegespräches der ÖVP in Lienz stand die gute wirtschaftliche Entwicklung im Land sowie das Sinken von Arbeitslosen- und Pendlerquote in Osttirol.

Mittwochnachmittag besuchte Landeshauptmann Günther Platter im Rahmen des Wahlkampfes für die Landtagswahl am 25. Februar Osttirol. Die Tiroler Volkspartei organisierte am Lienzer Johannesplatz ein Rahmenprogramm, der Landeshauptmann mischte sich um 16.30 Uhr unter das Wahlvolk. Davor lud die Volkspartei zu einem Pressegespräch in den Showroom der Tischlerei Lanser am Egger-Lienz-Platz. Zufrieden zeigte sich Platter vom bisherigen Ablauf des Wahlkampfes. „Mein Eindruck ist, dass die bisherige Wahlauseinandersetzung fair abgelaufen ist. Unsere Bewegung hat glaube ich wesentlich dazu beigetragen“, betonte Platter. Dann ging er auf das in den letzten 5 Jahren Erreichte mit Schwerpunkt auf den Bezirk Lienz ein.

Günther Platter: „Die Tischlerei Lanser hat sich in den letzten 140 Jahren prächtig entwickelt. Die neue Unternehmergeneration hat innovative Ideen, und die meisten Arbeitnehmer kommen aus Innervillgraten. Die Firma ist ein gutes Beispiel dafür, wie im ländlichen Raum erfolgreich gewirtschaftet wird sowie Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen werden.“

„Wir haben uns in Tirol einen ordentlichen Vorsprung herausgearbeitet, und auch Osttirol hat sich wirtschaftlich gut entwickelt. Es gab noch nie so viele unselbstständig Erwerbstätige im Bezirk, die Arbeitslosenquote und die Jugendarbeitslosigkeit sind überdurchschnittlich gesunken, das Bruttoregionalprodukt mit 38% mehr als im gesamten Bundesland gestiegen“, so Platter. Oberstes Ziel sei es, dass die Pendlerquote weiter zurückgeht. Die Chancengleichheit in den Ballungszentren und im ländlichen Raum zu verbessern, sei für die Volkspartei ein weiteres wichtiges Ziel. Für den ländlichen Raum sei es essentiell, die Digitalisierung voranzutreiben. „Die Digitalisierung ist heute genauso wichtig, wie früher der Bau von Autobahnen und Güterwegen. In den nächsten fünf Jahren werden wir 100 Mio. Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes usw. investieren“, erklärte der Landeshauptmann.

LA Martin Mayerl: „Durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung konnte die Abwanderung aus dem Bezirk in den letzten Jahren schon eingedämmt werden. Hier gilt es, weiterzuarbeiten. Die größten Herausforderungen liegen sonst im Bereich der Pflege und der medizinischen Versorgung, in der Bildung und im Verkehr.“

Als eine der größten Herausforderungen in Tirol bezeichnete Günther Platter den Verkehr und die Transitproblematik. „Hier weht uns ein unglaublicher Gegenwind entgegen. Die Blockabfertigung sehe ich derzeit als einziges Druckmittel, um an gewissen Tagen den Verkehr überhaupt noch aufrecht erhalten zu können. Um international – also auch in Wien und Brüssel – stark auftreten zu können, brauchen wir den Rückhalt aus der Bevölkerung“, so Platter.

 

„Osttirol hat sich von einem Abwanderungsbezirk zu einem Zukunftsraum entwickelt. In Tirol haben wir in den letzten fünf Jahren nicht mehr Geld ausgegeben als eingenommen und so die Schulden abgebaut. Diese positive Entwicklung freut mich natürlich auch als Osttiroler“, betonte LA Hermann Kuenz. Der Landeshauptmann machte auch den Facharbeitermangel zum Thema. „Wichtig ist, dass es neben den Akademikern auch wieder mehr Arbeitnehmer gibt, die etwas produzieren, wie hier bei der Tischlerei Lanser. Ich habe mein Berufsleben als Buchdrucker-Lehrling begonnen. Wichtig ist, dass die jungen Menschen einen Beruf erlernen“, so Platter. Angesprochen auf die Umfahrung Sillian, sagte Günther Platter: „In Tirol gibt es einige ganz wichtige Verkehrsprojekte. Dafür werden wir ein Sonderbudget erstellen. Die Entlastung von Sillian ist natürlich in diesem Zusammenhang auch ein wichtiges Anliegen.“

LH Günther Platter mit den Unternehmern und Mitarbeitern der Tischlerei Lanser

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

21. Februar 2018 um