Abwanderung im Fokus des 5. Stadtregionstages in Lienz

Wie gelingt „ein gutes Leben in Stadt und Land“ – darüber diskutierten rund 130 TeilnehmerInnen beim diesjährigen Stadtregionstag in der Osttiroler Bezirkshauptstadt.     

Lienz war am 18. und 19. Oktober Schauplatz des 5. Österreichischen Stadtregionstages. Ausgangspunkt ist das Raumentwicklungskonzept ÖREK, das die Österr. Raumordnungskonferenz (ÖROK) 2011 veröffentlichte. „Stadtumlandkooperationen sind Impulsräume für die ganze Region. Durch sie werden innovative Reize gesetzt, Infrastrukturen bereitgestellt und Arbeitsplätze geschaffen. Dadurch werden wir wettbewerbsfähiger“, betonte die Lienzer Bgm. LA Elisabeth Blanik. Thomas Weninger, Generalsekretär des Österr. Städtebundes, sagte dazu: „Die Städte und ihr Umland werden in ganz Österreich weiter wachsen. Um die Lebensqualität in diesen Räumen aufrecht zu erhalten, müssen sich tragfähige Governancestrukturen etablieren. Wir dürfen nicht länger Stadt und Land gegeneinander ausspielen.“

 

Der Stadtregionstag fand gemeinsam mit einer Dialogveranstaltung des Österreichischen Raumentwicklungskonzeptes (ÖREK) statt, bei dem unter anderem RMO-Obmann Bgm. Dietmar Ruggenthaler Wege gegen die Abwanderung besprach.

 

Nach Graz, Salzburg, Wien und Bregenz fand der Stadtregionstag heuer in Lienz statt. Ein Grund dafür war auch, dass man vom Gewinner des 2017 erstmals verliehenen Gemeindekooperationspreises, dem „Zukunftsraum Lienzer Talboden“, mehr über die Zusammenarbeit der Gemeinden und die Erfolgsprojekte erfahren wollte. Zu diesen Projekten zählt z.B. das kommunale Glasfasernetz, durch das möglichst viele Haushalte mit ultraschnellem Internet versorgt werden. Auch die diesjährigen Schwerpunktthemen Wirtschaft (Innenstadtbelebung und Standortpolitik), Digitalisierung (Breitband und Bildungseinrichtungen), grenzüberschreitende Kooperationsformen und EU-Förderungen orientieren sich an den Lienzer Erfolgen.

 

Die Lienzer Bgm. LA Elisabeth Blanik hob die Bedeutung gemeindeübergreifender Kooperationen am Beispiel „Zukunftsraum Lienzer Talboden“ hervor.

 

In einem abendlichen Vernetzungstreffen brachten die „Abwanderungsräume“ ebenso wie die Stadtregionen ihre jeweiligen Positionen und Strategien für ein „gutes Leben für die Zukunft“ vor. „Wir müssen in funktionalen Räumen denken, planen und entwickeln sowie die regionalen Versorgungszentren stärken, um für die Bevölkerung in allen österreichischen Regionen die bestmögliche Daseinsvorsorge und Lebensqualität in zumutbarer Erreichbarkeit sicherzustellen“, sagte Thomas Weninger.

 

Text: Redaktion, Fotos: Markus Mayr

20. Oktober 2017 um