RMO-Veranstaltung „Ein gutes Leben für die Zukunft“

Vom 18. bis 22.10. ist Lienz Veranstaltungsort des 5. österreichischen Stadtregionstages. Die Auftaktveranstaltung stand unter dem Motto „Ein gutes Leben für die Zukunft“.

Organisiert vom Regionsmanagement Osttirol und der Österreichischen Raumordnungskonferenz beschäftigten sich am 18.10. Vertreter aus den Bundesländern, Regionalentwickler, Unternehmer und eine kleine Anzahl an Osttiroler Gemeindevertretern im BORG Lienz mit der Zukunft von Regionen mit Bevölkerungsrückgang. Als Fallbeispiel diente der Bezirk Lienz, dessen Bevölkerungszahl seit 2011 kontinuierlich sinkt. Die Suche nach allgemein gültigen Antworten auf diese Entwicklung ist, wie die Veranstaltungsteilnehmer einhellig feststellten, keine einfache. Trotzdem gebe es ein paar zentrale Eckpunkte, wie etwa RMO-Geschäftsführer Michael Hohenwarter feststellte. „Die Zukunft liegt in unseren Händen, es geht um Eigenverantwortung. Wir können nicht darauf warten, dass andere die Aufgaben für uns lösen.“

Der Tourismus gilt als einer der zentralen Wirtschaftsfaktoren im Bezirk Lienz. Vor allem in den Osttiroler Tälern spielt er eine entscheidende Rolle. Laut einer statistischen Analyse der Österreichischen Raumordnungskonferenz führt der Tourismus als alleinige Strategie jedoch noch nicht zu steigenden Bevölkerungszahlen. Diskutiert wurden auch zwei weitere Analyseergebnisse: Die überdurchschnittliche Abwanderung junger Frauen und die Notwendigkeit wissensbasierte bzw. technologieorientierte Arbeitsplätze zu schaffen, um zukünftig erfolgreich zu sein. „Wir müssen jungen Frauen und wissensbasierten bzw. technologieorientierten Firmen und Arbeitnehmern den roten Teppich ausrollen“, brachte es RMO-Obmann Dietmar Ruggenthaler auf den Punkt. „Die Aktivitäten rund um die Schwerpunktsetzung Mechatronik mit dem Campus Technik Lienz und ein steigendes Angebot hinsichtlich der Kinderbetreuung im Bezirk sind in diesem Zusammenhang als richtige Schritte zu werten.“ Einigkeit herrschte darüber, dass weitere Maßnahmen folgen müssen.

 

RMO-Mitarbeiter Clemens Holzer präsentiert die Ergebnisse der Wanderungsanalysen.

 

Interessante Einblicke brachte der Diskurs zwischen Osttirolern und Nicht-Osttirolern zur Frage, welche Qualitäten man dem Bezirk Lienz zuschreibt. Dabei wurde sichtbar, dass Osttirol in der Außenansicht auf Basis seiner naturräumlichen Qualitäten sehr positiv wahrgenommen wird. Die Innenschau brachte ein viel differenzierteres Bild zutage, wobei der Spannungsbogen bis hin zur Scheu vor Erneuerung und Aufbruch reichte. Martin Kofler vom Tiroler Photoarchiv skizzierte Osttirol „als einen Bezirk auf der Suche nach einem Projekt, hinter die gesamte Region geschlossen steht.“ Als historisches Beispiel nannte er den Bau der Felbertauernstraße.

Aus den Analysen der Österreichischen Raumordnungskonferenz ging weiters hervor, wie wichtig funktionierende regionale Zentren und deren Kooperation mit dem Umland sind. Diese Brücke von den Osttiroler Tälern zum Lienzer Zentralraum bauten das Regionsmanagement Osttirol und die Stadt Lienz durch den Stadtregionstag, der im direkten Anschluss an die RMO-Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Österreichischen Städtebundes eröffnet wurde.

Text: Politikredaktion, Fotos: RMO

19. Oktober 2017 um