Knappes „Ja“ in Osttirol bei Olympia-Volksbefragung

Anders als im gesamten Bundesland Tirol (53,35% Nein), gab es im Bezirk Lienz mit 50,42% Ja-Stimmen eine knappe Zustimmung zur Olympia-Bewerbung 2026.

„Die Bevölkerung hat eine Entscheidung getroffen, das ist zu akzeptieren. Diese Entscheidung pickt! Wir werden dem IOC kein Angebot für Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 in Innsbruck/Tirol legen“, so Landeshauptmann Günther Platter in einer ersten Reaktion zum „Nein“ der Tirolerinnen und Tiroler bei der Volksbefragung zur Olympia-Bewerbung, die am Sonntag, 15. Oktober 2017, gleichzeitig mit der Nationalratswahl stattgefunden hatte. 53,35% hatten in Tirol gegen eine Bewerbung gestimmt.

Im Bezirk Lienz gab es mit 50,42% an Ja-Stimmen eine knappe Zustimmung. Die größte Zustimmung gaben die WählerInnen der Oberländer Gemeinden (Obertilliach 73%, Abfaltersbach 71%, Innervillgraten 70%, Untertilliach 69%, Kartitsch 67%). Das dürfte wohl auch damit zusammenhängen, dass man sich für das Langlauf- und Biathlonzentrum in Obertilliach Synergieeffekte bei einer Austragung von Olympischen Spielen in Tirol erhofft hatte, wenngleich von vornherein klar war, dass Obertilliach nicht als Austragungsort vorgesehen ist. Den größten Anteil an Nein-Stimmen gab es im Lienzer Talboden (Lavant 64%, Schlaiten 59%, Lienz 57%). Die WählerInnen in der Marktgemeinde Matrei stimmten mit 50,17% knapp gegen eine Bewerbung, auch in Nußdorf-Debant überwogen die Nein-Stimmen mit 54%. Von den drei Osttiroler Marktgemeinden stimmte einzig Sillian mit 59% für eine Olympia-Bewerbung Tirols.

Naturgemäß enttäuscht über das „Nein“ der TirolerInnen zu Olympia 2026 zeigte sich Ski-Ass Benjamin Raich, 2-facher Olympiasieger und Kopf der Pro Olympia-Unterstützungsbewegung. „Niederlagen im Sport tun weh, sind aber dazu da, wieder aufzustehen und noch stärker zurückzukommen. Ich persönlich hoffe, dass uns die Olympische Bewegung in den nächsten Jahren eines Besseren belehrt und Winterspiele – auch ohne Tiroler Angebot – ab 2026 wieder mit Augenmaß durchgeführt werden“, so Raich.

Hier alle Osttiroler Gemeindeergebnisse

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Innsbruck Tourismus/Olympiaworld Innsbruck

16. Oktober 2017 um