Hauser: „Weg mit Kammern-Zwangsmitgliedschaft!“

Eine Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in Kammern, Verbesserungen für Privatvermieter und die Wiedereinführung der „Landgasthausförderung“ fordert die FPÖ.

Der FP-Nationalrat Gerald Hauser, Winfried Verscoli, Tiroler Landesobmann der Freien Wirtschaft (FW) und Christian Pramstaller, FW-Bezirksvertrauensperson, luden Montagvormittag zu einem Mediengespräch mit dem Thema „Forderungen für Osttirols Wirtschaft“. „Im Osttiroler Tourismus gibt es viel zu tun. Er hat neben den Klein- und Mittelbetrieben einen hohen Stellenwert. Unsere Petition zur Verbesserung der Situation von PrivatvermieterInnen haben mehr als tausend TirolerInnen unterschrieben. Wir werden die Petition nach den Wahlen in der neuen Periode einbringen, damit sie im Petitionsausschuss behandelt wird“, so Hauser. Konkret geht es bei dieser Forderung darum, dass die Bettenanzahl für VermieterInnen von Privatzimmern und Ferienwohnungen von 10 auf 15 Betten angehoben wird. Bisher können Privatvermieter nur bis zu einer Anzahl von 10 Betten die Vermietung im häuslichen Zu- und Nebenerwerb betreiben.

 

NR Gerald Hauser: „Im Tourismusausschuss des Nationalrates, dessen Obmann ich bin, sind in der laufenden Periode 55 Verhandlungsgegenstände auf der Tagesordnung gestanden, 87% davon kamen von der Opposition. Alle von der Opposition eingebrachten Anträge wurden mit den Stimmen der Regierungsparteien vertagt. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ließ also sehr zu wünschen übrig.“

 

Eine weitere Forderung der freiheitlichen Politiker ist die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in Wirtschafts- und Arbeiterkammer. „Wir sind nicht – wie in einem Rundfunkspot von Arbeiter- und Wirtschaftskammer behauptet – für die Abschaffung der Kammern oder der Sozialpartnerschaft, sondern für ein Ende der Zwangsmitgliedschaft. Die Wirtschaftskammer muss mehr zur Service- und Dienstleistungseinrichtung werden“, so Winfried Vescoli. Diese neue Politik betreffe aber nicht nur die Kammern, sondern auch die Sozialversicherungen. „Es geht uns um die Erstellung eines Leistungskataloges für alle Gebietskrankenkassen und um deren schrittweise Zusammenführung“, fordert der FW-Landesobmann.

 

FW-Landesobmann Winfried Vescoli: „Es geht uns insgesamt um die stärkere Förderung der Wirtschaft in den Regionen. Der große Gegner dabei ist das Online-Marketing. Dabei bleibt kein Cent in der Region. Von möglichen Olympischen Spielen in Tirol sollen selbstverständlich auch die Osttirolerinnen und Osttiroler profitieren.“

 

Für die stärkere Förderung von Klein- und Mittelbetrieben sowie die Wiedereinführung der „Landgasthausförderung“ sprach sich der Lienzer Unternehmer Christian Pramstaller, der auch Mitglied im FW-Landesvorstand ist, aus. „Unsere kleineren Ortschaften sind nicht nur von Abwanderung bedroht. Auch immer mehr Gasthäuser schließen dort. Mit der Wiedereinführung der Landgasthausförderung soll diesem Gasthaus-Sterben Einhalt geboten werden“, so Pramstaller. Die Sonderförderung für Gastronomiebetriebe im ländlichen Raum galt von 1. September 2016 bis 30. Juni 2017. Zins- und kostenfreie Kreditmittel von bis zu 300.000 Euro pro Betrieb wurden durch diese Förderung bereitgestellt.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

02. Oktober 2017 um