Außervillgraten bei Solar-Potenzial unter den Top 5

Eine nun vorliegende Studie von Solar Tirol zeigt, dass in Tirol 60% der Gebäudeflächen für die Energiegewinnung aus der Sonne geeignet sind.

Derzeit wird in Tirol lediglich etwa 1% des Stroms durch Photovoltaik gewonnen. Dass sich Tirol hervorragend für diese Technologie eignet, zeigt eine nunmehr vorliegende Studie von Solar Tirol. 60% der Gebäudeflächen sind demnach für die Energiegewinnung aus der Sonne geeignet. Der Sonnenenergie komme neben der Wasserkraft eine bedeutende Rolle zu, betonte Energiereferent LH-Stv. ÖR Josef Geisler bei der Präsentation der Studie am Mittwoch, 26. August 2015. „Bis zum Jahr 2050 wollen wir den Anteil des aus der Sonnenenergie erzeugten Stroms auf 20% steigern“, so der Landesrat.

Eine Sonderstellung nimmt die Region Oberes und Oberstes Gericht im Bezirk Landeck ein. Mit Serfaus, Fiss, Ladis, Nauders, Fendels und Kaunerberg finden sich gleich sechs Gemeinden unter den Top 10-Orten mit dem höchsten Solarpotenzial. An fünfter Stelle ist mit 1.358,4 Jahressumme an Solarstrahlung im Durchschnitt pro m² in kWh die Osttiroler Gemeinde Außervillgraten. Die beste Gemeinde Serfaus kommt im Vergleich dazu auf einen Wert von 1.363,1. Im Bezirk Lienz findet sich Anras mit einem Wert von 1.352,6 auf Platz zwei, Iselsberg-Stronach auf Platz drei (1.350,8).

Je nach Lage eines Gebäudes eignen sich Dächer mehr oder weniger gut als Standorte für Solaranlagen. Die Zusammensetzung des Sonnenspektrums, die Sonnenscheindauer und der Einstrahlwinkel beeinflussen die Solarstrahlung und die Nutzung dieser Energie. Im Rahmen des Projektes Solar Tirol wurden die Dächer von fast 180.000 Gebäuden erfasst und kategorisiert. Von der untersuchten Fläche von 86 km² wären rund 50 km² für eine Solaranlage geeignet. Bis Ende Oktober werden die gewonnenen Daten öffentlich zugänglich gemacht. So kann jeder sein eigenes Haus auf die Eignung für eine Solar- oder Photovoltaikanlage hin untersuchen. Auch bei Neubauten sollen die Berechnungen helfen, die richtigen Vorkehrungen zu treffen.

Der Energiebeauftragte des Landes, DI Stephan Oblasser, weist im Zusammenhang mit diesen beeindruckenden Zahlen auch auf die Versorgungssicherheit hin. „Diese wäre bei der Photovoltaik nur durch sehr kostenaufwändige Speicher gegeben, da sich die Produktionsspitzenzeiten nicht mit den Strombedarfsspitzenzeiten decken. Tirol muss alle seine vorhandenen Ressourcen ökonomisch und ökologisch sinnvoll nutzen. Dazu gehört auch die Wasserkraft, die in Tirol in großer Menge zur Verfügung steht“, so Oblasser.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Land Tirol/Wikipil

26. August 2015 um