Impuls Tirol auf Info-Reise im Bezirk Lienz

Anträge betreffend eine Medizinische Modellregion Osttirol und Übungsflüge im Nationalpark betonten die drei Abgeordneten als aktuell erfolgreichste ihres Landtagsklubs.

46 Anträge hat der Landtagsklub von Impuls Tirol (bzw. früher Vorwärts Tirol) in den letzten zwei Jahren im Landtag eingebracht, fünf werden im Juli-Ausschuss behandelt. Den Antrag betreffend die Änderung des Nationalparkgesetzes in Bezug auf Übungsflüge der Bergrettung im Nationalpark nannten die Abgeordneten als Beispiel, um die von ihnen als „neuen Stil“ bezeichnete Art der Oppositionspolitik zu erklären. „Wir wollen keine Frontalopposition betreiben. Es gibt bei uns keinen Klubzwang und kein Ideenverbot. Auch im Tiroler Landtag muss wieder mehr debattiert werden“, so Josef Schett. In Sachen Übungsflüge im Nationalpark hätte man sich mit den anderen Fraktionen, mit der Bergrettung selbst und auch mit der Bezirkshauptmannschaft abgestimmt. „Während der Landtagssitzung wurde noch 1 1/2 Tage mit den anderen Mandataren  gemeinsam der Text für den Antrag formuliert. So kann man vermeiden, dass noch kurz vor der Abstimmung ein Haar in der Suppe gefunden wird“, erklärte dazu Klubobmann DI Hans Lindenberger.

LA Josef Schett: „Zahlreiche Landärzte gehen in den nächsten Jahren in Pension. Wir müssen  Rahmenbedingungen schaffen, damit auch junge Ärzte wieder Praxen in den entlegeneren Gebieten eröffnen."

LA Josef Schett: „Zahlreiche Landärzte gehen in den nächsten Jahren in Pension. Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, damit auch junge Ärzte wieder Praxen in den entlegeneren Gebieten eröffnen.“

Einstimmig angenommen wurde auch der Impuls-Antrag zur Einrichtung einer Allgemeinmedizinischen Modellregion Osttirol. „Wir haben die medizinischen Versorgung am Land – vor allem auch in den entlegenen Tälern -, den Mangel an praktischen Ärzten, die Versorgung mit Hausapotheken und auch die Flugrettung thematisiert und in Abstimmung mit Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg einen einstimmigen Beschluss herbeigeführt“, erklärte dazu Josef Schett. Wichtig sei in dieser Frage die Einbindung der Systempartner – wie Krankenkassen und Ärztekammer – sowie des Bezirkskrankenhauses und der Ärzteschaft im Bezirk. „Es kann nicht sein, dass aufgrund des fehlenden Arztes in den Dörfern  jeder Notfall-Patient in das Krankenhaus nach Lienz gebracht werden muss. Die Ambulanz dort ist derzeit schon zeitweise überlastet. Außerdem ist die Ausstattung der Landpraxen mit Hausapotheken äußerst wichtig“, so der Osttiroler Abgeordnete.

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Josef Schett: „Wir wollen mit den Abgeordneten der anderen Fraktionen auf sachlicher Basis diskutieren, sind nicht grundsätzlich gegen alles, und es gibt bei uns weder Klubzwang noch Ideenverbot.“

Im Juli-Ausschuss wird unter anderem auch der Antrag von Impuls Tirol behandelt, der die ganzjährige Stationierung von zwei Rettungshubschraubern in Osttirol zum Inhalt hat. Nachdem in Matrei kein Notarzthubschrauber (NAH) mehr stationiert ist, gibt es nur mehr jenen in Nikolsdorf. „Durch die Neuregelung der Flugrettung in Tirol gemeinsam mit den Flugunternehmern gibt es im ganzen Bundesland im Winter 13 Rettungshubschrauber und im Sommer sieben. Roy Knaus hat den Standort in Osttirol zurückgezogen“, erklärte dazu Impuls-Beirat Joe Falkner. „Durch die Neuregelung ergibt sich für Nordtirol bei der Versorgung mit Rettungshubschraubern eine Verbesserung von ca. 8%, für Osttirol aber eine Verschlechterung von rund 50%. Der NAH aus Nikolsdorf ist oft in Kärnten unterwegs, dann gibt es im Bezirk keinen Hubschrauber mehr. Deswegen ist ein zweiter NAH-Standort in Osttirol für die Aufrechterhaltung der notärztlichen Versorgung unbedingt notwendig“, so Josef Schett abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

29. Mai 2015 um