Wieder Schlagabtausch wegen Natura 2000-Nominierung

Die ÖVP-Politiker Andreas Köll und Martin Mayerl reagieren auf die Aussage von LH-Stv. Ingrid Felipe, dass die gesamte Isel als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen werden soll.

Auf die Aussage von LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe (Grüne), dass die gesamte Isel als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen werden soll, und dass es schon im heurigen Jahr einen Ausweisungsvorschlag der Tiroler Landesregierung geben soll, reagieren der Matreier Bürgermeister BR Dr. Andreas Köll und der Landtagsabgeordnete Martin Mayerl in Medienaussendungen. „Felipe ignoriert geltendes EU-Recht“, so die Überschrift von Aussendung. „Warum sollte die Tiroler Landesregierung eigentlich einen Ausweisungsvorschlag nach Wien bzw. Brüssel melden, welcher keine Akzeptanz bei den Gemeindevertretern sowie der betroffenen Bevölkerung hat und von der EU unter Umständen in mehreren Bereichen als entweder nicht ausreichend oder andererseits ungerechtfertigt beurteilt wird, wenn es jetzt einen gibt, der offensichtlich alle vorliegenden europarechtlichen Kriterien erfüllt und noch dazu weitestgehende Akzeptanz in Osttirol findet“, fragt sich der Matreier Bürgermeister.

Mit dem „ausreichenden“ Ausweisungsvorschlag bezieht sich Andreas Köll auf jenen von Priv.-Doz. Dr. Gregory Egger. Seitens der Generaldirektion Umwelt sei dieser „als ausreichend“ bezeichnet worden, wenn er nach Überprüfung dazu geeignet ist, 80% des eingemahnten Lebensraumtyps an österreichweiter Gesamtausweisung zu garantieren. Würde laut Eggers Vorschlag ausgewiesen werden, würden „sogar 92% des eingemahnten Lebensraumtyps 3230 und 86% des derzeitigen Tamarisken-Vorkommens in Österreich abgesichert“.

Die bevorstehende Natura 2000-Ausweisung sei kein Wunschkonzert, sondern müsse einzig und allein auf fachlichen Kriterien beruhen, heißt es in der Aussendung des Landtagsklubs der Tiroler Volkspartei. „Wunschvorstellungen der zuständigen Landesrätin sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht sonderlich hilfreich, um einen objektiven und nachvollziehbaren Ausweisungsvorschlag zu erstellen“, hält LA Martin Mayerl darin fest. Weitestgehende Einigkeit herrsche hingegen darüber, dass der endgültige Ausweisungsvorschlag bis Mitte Dezember 2014 feststehen soll.

„Wir haben die Osttiroler Bevölkerung und die Wirtschaftstreibenden lange genug mit dem Thema Natura 2000 beschäftigt. Wir sollten hier in absehbarer Zeit zu einem Ende kommen und endlich entscheiden. Darauf aufbauend können wir dann im Bezirk mit dem Regionalförderungsprogramm die betroffenen Regionen weiterentwickeln. Ich bin guter Dinge, dass wir das Thema Natura 2000-Ausweisung noch heuer erledigen können“, so Mayerl abschließend.

Text: Politikredaktion, Foto: Brunner Images

21. November 2014 um