Wo die Tamariske wirklich blüht!

Das Vorkommen von Bäumen und Gewächsen sollte heutzutage klar nachgewiesen werden können. Bei der Deutschen Tamariske in Osttirol ist dies offensichtlich nicht so!

Für Osttirols Bevölkerung liegen derzeit einige unbeantwortete Fragen auf dem Tisch: Wieso können ein Gutachten und ein Ausweisungsvorschlag über das Vorkommen der Deutschen Tamariske (FFH Lebensraumtyp 3230), welche von LH-Stv. Mag. Ingrid Felipe beim Runden Tisch in Kals am Donnerstag vergangener Woche präsentiert worden sind, nicht der Öffentlichkeit im Bezirk Lienz bekannt gemacht werden, und wieso werden diese nicht einmal den Volksvertretern, sprich den Bürgermeister der einzelnen, von Natura 2000 direkt betroffenen Gemeinden, sogleich schriftlich dargelegt, sondern erst für einen späteren Zeitpunkt angekündigt?

LH-Stv. Felipe ist führendes Mitglied der Grünen Partei Österreichs, die sich historisch betrachtet auch aus Bürgerrechtsbewegungen entwickelt hat und immer wieder Basisdemokratie als Grundpfeiler einer modernen Gesellschaft propagiert. Hier schließen sich weitere Fragen an, wieso beispielsweise nur ausgesuchte Medienvertreter (ORF, einzelne Fotografen) beim Runden Tisch in Kals anwesend sein durften und wieso – trotz mehrmaliger Anfrage von Osttirol heute – das Büro von LH-Stv. Felipe heute zu keiner Stellungnahme und Offenlegung der Fakten bereit war. Sollen die OsttirolerInnen für dumm verkauft werden und nur „genehme“ Medien über die Sache berichten dürfen? Ein Schelm, der sich so etwas denkt oder „zusammenreimt“!

Auf Grund dieser Tatsache kann Osttirol heute vorerst – zur Information unserer LeserInnen – nur die von der Umwelt GmbH erstellte Karte zum Vorkommen der Deutschen Tamariske (FFH Lebensraumtyp 3230) und eine Gesamtstudie von Priv.-Doz. Mag. Dr. Gregory Egger als Download ins Netz stellen. Des weiteren dürfen wir die Raumordnungsfachliche Stellungnahme des Planungsverbandes 34, welche einen umfassenden Überblick über die gesamte Situation bei Natura 2000 gibt, der Bevölkerung zur Ansicht und Information anbieten (Tipp: zuerst Inhaltsverzeichnis lesen, welcher Teilabschnitt Sie interessiert!).

Machen Sie sich selbst ein Bild und entscheiden Sie, ob es in dieser konkreten Frage um den Schutz der Deutsche Tamariske oder um die Verhinderung von weiteren Kraftwerken geht? Zumindest will Osttirol heute ein Sprachrohr dafür sein, dass die betroffene Bevölkerung und ihre Vertreter sich nicht nur „geschönte Stellungnahmen und Parteiaussendungen“ ansehen bzw. anhören können, sondern in wichtigen Fragen bestmöglich informiert mitentscheiden können!

Hier zum Download: Vorschlag des Planungsverbandes 34, Tamariskenvorkommen

Ein Kommentar von Josef Hilgartner

28. Juli 2014 um