Politisches Hickhack zum Thema Drogen

LA DI Kuenz kritisiert den Vorschlag der SPÖ Tirol zur Legalisierung von Cannabis. LA Bgm. DI Blanik reagiert mit dem Hinweis auf die Gefährdung der Jugend durch Alkohol.

„Dass sich die Bürgermeisterin unserer Bezirkshauptstadt Lienz für die Legalisierung von Cannabis ausspricht, ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar“, übt LA Hermann Kuenz heftige Kritik und spricht von einem künstlich wiederbelebten Thema. In Osttirol müsse man sich, so der VP-Politiker, um wirtschaftliches und touristisches Wachstum, um Arbeitsplätze und um die drohende Abwanderung kümmern. „Haben wir keine anderen Sorgen, als die Legalisierung weicher Drogen zu fordern?“, hinterfragt Kuenz die Notwendigkeit der Debatte. Er verurteile den Vorschlag der SPÖ Tirol, den die Lienzer Bürgermeisterin LA DI Elisabeth Blanik vehement unterstütze. Fakt sei, dass zwei Drittel der Klienten des Vereins Suchtberatung laut aktuellem Bericht Cannabis als Leitdroge konsumieren, was bedeute, dass dieses Suchtmittel für die Betroffenen die meisten Probleme nach sich ziehe.

In einer Presseaussendung unterstreicht LA Bgm. Elisabeth Blanik als Reaktion auf Kuenz Wortmeldung die Notwendigkeit der Entkriminalisierung weicher Drogen. „Laut Drogenbericht der Bundesregierung kommt jeder vierte Österreicher zumindest einmal im Leben damit in Kontakt“, meint Blanik, die betont, dass die überwiegende Mehrheit der Konsumenten kein Suchtverhalten zeige. In der Regel verzichte die Staatsanwaltschaft beim Besitz von kleinen Mengen Marihuana auf eine Strafverfolgung. Sie sehe die Problematik vielmehr darin, dass bei einer Eintragung ins Suchtgiftregister andere Behörden aktiv werden. „Darüber hinaus ist die gesellschaftspolitische Dimension nicht zu unterschätzen. Junge Menschen werden stigmatisiert und haben große Schwierigkeiten in ihrem beruflichen Fortkommen“, nennt die SPÖ-Politikerin Probleme, die am Arbeitsmarkt entstehen könnten. „Wer aktenkundig wird, dem droht der Entzug des Führerscheins, im Wiederholungsfall kann der Pass eingezogen werden“, sieht Blanik eine zu strenge Regelung in der hiesigen Gesetzgebung. Schließlich kann sich die Lienzer Bürgermeisterin auch einen Seitenhieb auf den VP-Abgeordneten Hermann Kuenz nicht verkneifen. „Herr Kuenz möge sich bewusst machen, dass er mit seiner Schnapsproduktion eine ebenso große Gefahr für unsere Gesellschaft, im Speziellen für unsere Jugend, darstellt“, so Blanik.

Text: Politikredaktion, Foto: Sarra22-Fotolia

03. Juli 2014 um