AAB: Bessere Zugverbindung und Plöcken-Scheiteltunnel

Die Diskussion um die Verbindung nach Innsbruck „entkrampfen“ will der ÖAAB Osttirol. Eine Studie zu Scheitel-Tunnel unter dem Plöckenpass soll ausgearbeitet werden.

In die Offensive in Sachen Mobilität geht der ÖAAB Osttirol mit Bezirksobmann Bgm. BR Dr. Andreas Köll, dem Lienzer Stadtparteiobmann Vize-Bgm. Meinhard Pargger und Landesobfraustellvertreter GR Kurt Steiner. Bei einem Pressegespräch am Montag, 30. Juni 2014, stellten die drei Politiker und AAB-Funktionäre Lösungsvorschläge zur Bus- bzw. Zugverbindung in die Landeshauptstadt Innsbruck und einer möglichen Untertunnelung des Plöckenpasses vor.

„Es gibt in Osttirol viele Initiativen. Vordenken, Mitdenken und Nachdenken – das alles ist begrüßenswert. Wir brauchen aber auch konkrete Vorhaben und Umsetzungsvorschläge. Hier ist die Politik gefordert, und wir haben mit unserem Osttirolplan unter anderem auch zum Thema Mobilität konkrete Lösungsvorschläge ausgearbeitet“, erklärte der Bezirksobmann eingangs. Es gehe seiner Meinung nach vor allem darum, die Erreichbarkeit des Bezirkes zu verbessern, nicht nur um die in letzter Zeit so heiß geführte Diskussion in Sachen „Direktzug“ zwischen Lienz und Innsbruck. Diese Diskussion müsse „entkrampft“ werden.

„Es gibt derzeit zwischen Innsbruck und Lienz ein tadelloses Busangebot. Vor allem für ältere Menschen brauchen wir aber mehrere durchgehende Verbindungen auf der Schiene“, erklärte Meinhard Pargger. Die Vertaktung mit der deutlichen Ausweitung der Zugverbindungen über Franzensfeste nach Innsbruck sei begrüßenswert. „Wir vom ÖAAB wollen als Ergänzung eine Tagesrandverbindung am Morgen und am Abend ohne Umstieg zustande bringen. Ideal wären drei tägliche durchgehende Zugverbindungen. Fahrplanstruktur und Kapazitäten haben wir bereits prüfen lassen“, so Pargger.

Der AAB werde den Lösungsvorschlag nun an die Landeshauptleute von Südtirol, Dr. Arno Kompatscher, und Tirol, Günther Platter, herantragen. Für Andreas Köll ist die Mobilität in Süd-, Nord- und Osttirol ein Thema der Europaregion Tirol. „Die Bahn-Bus-Kombination funktioniert schon ganz gut, kann aber durch ein umfassendes Mobilitäts- und Verkehrskonzept noch verbessert werden“, meint dazu der Bezirksobmann. Der AAB wolle die Angelegenheit aus dem parteipolitischen Geplänkel heraushalten und mache daher einen sachlichen Vorschlag, der auf dem System der Flirt-Züge passiert.

Die AAB-Funktionäre thematisierten im Rahmen des Pressegespräches auch eine mögliche Tunnelverbindung zwischen Friaul und dem Drau- bzw. Gailtal. „Es geht uns nicht um alpenquerenden Verkehr oder Lkw-Transitrouten, sondern um eine Tourismusroute. Die Minimalvariante wäre ein Scheiteltunnel unter dem Plöckenpass“, erklärte dazu Andreas Köll. Der AAB Osttirol begrüße die Initiative für ein Tunnelprojekt von Bürgermeistern in den Kärntner Bezirken Hermagor und Spittal. Meinhard Pargger schlägt vor, dass die über 70 BürgermeisterInnen der Bezirke Lienz, Hermagor und Spittal im heurigen Sommer erstmals in Osttirol über dieses Thema diskutieren sollten.

„Der letzte Winter mit dem vielen Schnee hat uns deutlich vor Augen geführt, dass es am Plöckenpass einen wintersicheren Ausbau braucht“, so Pargger. Eine „Plöckentunnel-Studie“ soll laut AAB Osttirol ehestmöglich umgesetzt werden. „Das Projekt muss natürlich kompatibel mit der Alpenkonvention inklusive Zusatzprotokoll Verkehr sein. Dadurch kann mit einem Tunnel unter dem Plöckenpass keine neue Transitroute entstehen“, betonte Andreas Köll abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

 

 

01. Juli 2014 um