Dinner der besonderen Art an der LLA Lienz
Insgesamt 56 Gäste kamen in den Genuss des fünfgängigen Menüs und konnten sich in Gesprächsrunden über Bio-Lebensmittel, Regionalität und Nachhaltigkeit informieren.
Gemeinsam mit der Kath. Frauenbewegung, Green event, dem Klimabündnis Tirol, Osttirol autark, dem Weltladen Lienz, der Tiroler Bäuerinnenorganisation und dem Talentetauschkreis Osttirol lud die Landwirtschaftliche Lehranstalt Lienz als Genussschule unter dem Motto „ESSEN MACHT WISSEN – Mit Genuss die Welt retten“ zu diesem besonderen Dinner in den „Müllerhof“. „Die Schülerinnen der Abschlussklasse der Fachrichtung Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement bereiten ein fünfgängiges Menü nach biologischen, saisonalen, regionalen und fleischreduzierten Gesichtspunkten vor. An den Tischen werden den TeilnehmerInnen Best-Practice-Projekte innovativer lokaler Initiativen vorgestellt“, erklärte Abteilungsvorständin Hannelore Frank das Projekt.
„Die Diskussion über alternative und neue Lebensstile sowie Produktionsweisen soll in Form von Tischgesprächen angeregt werden. Wir sind alle aufgerufen, an unserem Lebensstil etwas zu ändern“, erklärte die Agrar- und Sozialwissenschaftlerin Mathilde Schmitt von „agrigenda“, die im Rahmen des Dinners einen Vortrag zum Themenkreis Lebensmittelproduktion, Wirtschaftssysteme, Geschlechterordnung/Arbeitsteilung, Lebensstile und deren Verknüpfungen und Abhängigkeiten hielt. Das Klimabündnis Tirol führte ein Wissensquiz durch. „Bei den Themen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion spielt neben den Emotionen auch die Wissensvermittlung eine wesentliche Rolle. Die Konsumenten sind erst bereit, eventuell einen etwas höheren Preis für ein Produkt zu zahlen, wenn sie die entsprechenden Informationen dazu haben“, betonte Markus Einhauer, Direktor der LLA Lienz.
Die steigende Bedeutung von Regionalität hob Clemens Mair (Bio vom Berg, Agrarmarketing Tirol) hervor. „Regionalität ist den Konsumenten noch wichtiger als Bio. Auch der Lebensmittelhandel erkennt diese Werte immer mehr. Die emotionale Seite ist neben der Produktqualität vor allem für den Wiederkauf wichtig“, erklärte Mair. „Mit dem von den Schülerinnen zubereiteten Menü bieten wir nicht nur regionale und saisonale Köstlichkeiten, sondern auch jede Menge Wissen und Informationen über Lebensmittel, Hintergründe und lokale Initiativen. Leider haben wir nur Platz für 56 TeilnehmerInnen. Das Interesse an unserem besonderen Dinner war so groß, dass wir schon vor Weihnachten ausgebucht waren und leider etlichen Interessierten absagen mussten“, berichtete Hannelore Frank.
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger