Neue Nationalpark-Schau „Tauernblicke“ eröffnet

Das Besucherzentrum im Nationalparkhaus in Matrei und die  Ausstellung wurden umgebaut und neu gestaltet. „Tauernblicke – Momente des Staunens“ nennt sich die neue Schau.  

Einen Tag nachdem sie in Linz zur neuen Bundessprecherin der Grünen gewählt wurde, eröffnete LH-Stv. und Nationalparkreferentin Ingrid Felipe am Montag, 26. Juni, das neu gestaltete Besucherzentrum und die Ausstellung „Tauernblicke – Momente des Staunens“ in Matrei. Bei einem Pressegespräch vor der Eröffnung gab sie gemeinsam mit NP-Direktor Hermann Stotter Auskunft über die wichtigsten Punkte der Arbeitssitzung des Tiroler Nationalparkkuratoriums. „Als Mobilitäts- und Nationalparkreferentin freut es mich besonders, dass 100.000 Euro aus dem Nationalparkfonds für die E-Mobilitäts-Strategie, die derzeit vom RMO erarbeitet wird, zur Verfügung gestellt werden. Speziell hier im Nationalpark erwarten sich die Gäste, dass alternative Anreisemöglichkeiten zu den verschiedenen Ausflugszielen angeboten werden“, so Felipe.

 

Ingrid Felipe testet die Reality-Brillen, mit Hilfe derer man virtuelle Reisen in den Nationalpark unternehmen kann.

 

Hermann Stotter berichtete von der Änderung der Förderrichtlinien für unerschlossene Bergwiesen und den Voranschlag 2018. „Unerschlossene gemähte Bergwiesen werden in Zukunft mit 350 Euro pro Hektar unterstützt. Im Voranschlag für das nächste Jahr sind Einnahmen in Höhe von 2,6 Mio. Euro und Ausgaben von 2,9 Mio. vorgesehen. Die Differenz können wir aus Rücklagen abdecken“, so Stotter.

 

 

Vor knapp einem Jahr wurde ein Ideenwettbewerb zum Umbau des Besucherzentrums und die Neugestaltung der Ausstellung ausgeschrieben. „Fünf kreative Firmen haben am Wettbewerb teilgenommen. Die Firma Revital und eine Arbeitsgemeinschaft aus dem Designbüro Aberjung und Architekt Peter Jungmann haben ihn gewonnen. Die Schau wurde um rund ein Drittel Fläche auf 230 m² erweitert. 500.000 Euro hat der Umbau gekostet“, so Stotter. Mit „Bergwald“, „Almen“, „Alpine Rasen“, „Bäche & Seen“, „Fels & Eis“ und „Gipfel“ wurden sechs Erlebnisräume geschaffen.

 

Lukas Jungmann: „Mit viel weißer Farbe wollten wir bewusst eine reduzierte Ausstellung schaffen. Wir wollten den Nationalpark absichtlich nicht hier in das Haus packen, sondern Lust auf den Besuch der Naturschönheiten vor Ort machen.“

 

Helle Räumlichkeiten überraschen mit einer Kombination aus informativen und interaktiv inszenierten Elementen. Mit Hilfe von 360-Grad-Videos und Reality-Brillen kann man einen Ausflug zu den Hotspots des Nationalparks auf den verschiedenen Höhenstufen unternehmen. Ein bespielbares Osttirol-Relief oder eine Erlebnisdusche gehören genauso zum neuen Angebot. „Mit Hilfe der informativen und interaktiven Elemente soll ein entfernter Blick in die Nationalparkregion ermöglicht werden und der Nationalpark in all seinen Facetten erlebbar gemacht werden. Zu zeigen, wie sich der Nationalpark auf den verschiedenen Höhenstufen von 1.100 bis 3.798 Meter Seehöhe verändert, war uns besonders wichtig“, erklärte Lukas Jungmann vom Designbüro Aberjung.

 

Ingrid Felipe: „In der Ausstellung kann sich der Besucher einen guten Überblick über das Erlebnis ,Nationalpark‘ verschaffen. Infrastruktur wie diese ist wichtig für die Naturvermittlung. Die Besucher sollen den Wert für das Unberührte erkennen. Auch in den Nationalparkschulen verfolgen wir dieses Ziel.“

 

Projektleiter Florian Jurgeit vom Nationalpark Hohe Tauern erzählte, dass sich der Besuch der Ausstellung im Nationalparkhaus in den 15 Jahren ihres Bestehens besonders auch als beliebtes Schlechtwetterprogramm etabliert habe. „An Schlechtwettertagen konnten wir in den vergangenen Jahren bis zu 900 Gäste täglich in der Ausstellung begrüßen“, so Jurgeit.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

27. Juni 2017 um