Jagdstatistik: Abschüsse weit unter dem Soll

In Osttirol lag die Abschussquote bei Rotwild im vergangenen Jagdjahr bei 67,2%. Zum Einsatz kommt heuer erstmals das System der Verjüngungsdynamik des Waldes.

Offiziell läuft das aktuelle Jagdjahr noch bis 31. März 2016. Doch schon jetzt steht fest: Die Abschüsse von Rot-, Reh-, Gams-, Stein- und Muffelwild liegen weit unter dem Soll. Beim Rotwild beträgt die Abschussquote ohne Fallwild tirolweit 75%. Statt der vorgeschriebenen 11.457 wurden nur 8.590 Stück Rotwild erlegt. Der Bezirk Lienz liegt mit 67,2% Abschussquote noch etwas unter dem Tiroler Schnitt. 523 Abschüsse wurden anstatt der vorgeschriebenen 778 getätigt.

Es sei noch ein weiter Weg bis zu einem Wildbestand, der dem Lebensraum entspricht, betont der für die Land- und Forstwirtschaft sowie das Jagdwesen zuständige LH-Stv. ÖR Josef Geisler. Nachdem die Abschussquote beim Rotwild gegenüber dem Vorjahr in Tirol von 68 auf 75% gesteigert werden konnte, sieht er aber auch positive Tendenzen. „Seit 1. Oktober des vergangenen Jahres ist das neue Jagdgesetz in Kraft. Dieses sieht einen gemeinsamen Weg von Jagd und Forst vor und setzt stark auf Dialog“, so Geisler.

Bei der Abschussplanung für das neue Jagdjahr soll erstmals das System der Verjüngungsdynamik zum Einsatz kommen. „Das bedeutet, dass Jagdausübungsberechtigte, Gemeindewaldaufseher und Grundeigentümer gemeinsam vor Ort den Ist-Zustand des Waldes erheben und auch dokumentieren“, erklärt Josef Geisler dazu. Die Entwicklung der Jungwaldbestände wird dann bei der Abschussplanung berücksichtigt. Geisler erwartet sich davon vor allem Treffsicherheit. „Wo es nicht mehr zu tolerierende Wildschäden im Wald gibt, wollen wir den Wildbestand auf ein verträgliches Maß reduzieren. Ziel ist es, den Rotwildbestand mit vereinten Kräften an den vorhandenen Lebensraum anzupassen und so die Gesundheit von Wild und Wald zu gewährleisten“, so Geisler. Er berichtet auch, dass das Programm „Bergwelt Tirol miteinander erleben“ fortgeführt wird. In stark frequentierten Gebieten werden durch dieses Programm Erholungssuchende und SportlerInnen durch Singletrails für Mountainbiker oder Lenkungsmaßnahmen für SkitourengeherInnen kanalisiert.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: NPHT

25. Februar 2016 um