Leichte Entspannung der Lage in Osttirol

Der Lawinenwarndienst spricht von leichter Entspannung, am Sonntagmorgen wurde Stufe 3 ausgegeben. Deutlich weniger Schneefall als befürchtet. Hier die aktuellsten Infos.

Während am Samstag noch die Erhöhung der Lawinengefahr auf die höchste Stufe im Raum gestanden war, so gibt man nun von Seiten des Lawinenwarndienstes leichte Entwarnung. Stufe drei bedeutet erheblich bis kritisch, Gleitschneelawinen bleiben weiterhin die Hauptgefahr. Betroffen sind davon v.a. tiefe und mittlere Höhenlagen aller Expositionen. Diese Lawinen könnten auch groß werden. Je wärmer die Temperaturen, desto höher die Wahrscheinlichkeit für einen Lawinenabgang, so Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol. Im südlichen Osttirol hat es während der vergangenen 24 Stunden nochmals bis zu 25 cm, lokal auch mehr geschneit. Der Wind hat inzwischen nachgelassen.

Die Lage in Osttirol hat sich im Verlauf des Sonntags weiter entspannt. Zu Stromausfällen ist es nicht gekommen. Die Straßenverbindungen ins Villgratental und nach Untertilliach werden derzeit geräumt und könnten in den Abendstunden für den Verkehr freigegeben werden. Für die An- und Abreise wurde die Defreggentalstraße bis Plon bis 17.00 Uhr geöffnet. Danach wird die Straße ab Plon wieder gesperrt. Das berichtet Osttirols Bezirkshauptfrau Olga Reisner im Anschluss an die Nachmittagssitzung der Bezirkseinsatzleitung in der BH Lienz.

Zahlreiche gesperrte Teilstücke wie etwa von Obertilliach-Dorf nach Obertilliach-Bergen oder zwischen Maria Hilf und Ladstatt in St. Jakob konnten für den Verkehr wieder freigegeben werden. Die aktuellen Straßensperren sind auf der Homepage der BH Lienz unter www.tirol.gv.at/lienz abrufbar.

Versorgungs- und Erkundungsflüge waren bisher wetterbedingt nicht im größeren Stil möglich. Gegen Mittag ist es jedoch gelungen, mit dem Hubschrauber C 7 einen Versorgungsflug nach Hopfgarten i. D. durchzuführen. Dabei wurde eine Pflegehilfe zu einer pflegebedürftigen 92-jährigen Dame geflogen. Der an den Versorgungsflug anschließende Erkundungsflug mit der Lawinenkommission musste aufgrund des Wetters abgebrochen werden. Es war nur eine Teilerkundung möglich. Bereits am Vormittag musste der Hubschrauber C 7, der zu einem Erkundungsflug nach Innervillgraten gestartet war, wetterbedingt umkehren.

http://www.osttirol-heute.at/videos/video/latest/schneebevoelkerung

Laut Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol bleiben Gleitschneelawinen auch in den nächsten Tagen das Hauptproblem. Es gelte, die Risse in der Schneedecke genau zu beobachten. An der Lawinenwarnstufe drei wird sich auch morgen nichts ändern. Mit nennenswerten Niederschlägen ist morgen nicht zu rechnen.

Bezirkshauptfrau Olga Reisner bedankt sich bei der Bevölkerung und bei den Gästen für die Besonnenheit und bei den Hilfskräften für ihren bisherigen unermüdlichen und kräfteraubenden Einsatz. „Vorsicht ist nach wie vor geboten, das Schlimmste dürften wir aber hinter uns haben“, so Reisner. Besonders die Lawinenkommissionen werden auch in den kommenden Tagen noch gefordert sein.

In den Osttiroler Gemeinden werden gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren laufend Schneemessungen durchgeführt. So wird ermittelt, ob es notwendig ist, den Schnee von den Dächern zu schöpfen. Zudem hat die Bezirkseinsatzleitung eine Prioritätenreihung für Gebäude vorgenommen, die von der Schneelast befreit werden. Derzeit arbeitet das Bundesheer an vier Gebäuden im Raum Lienz, Leisach und Nikolsdorf.

Gefahr droht derzeit verstärkt durch Dachlawinen. Bezirkshauptfrau Olga Reisner bittet die Bevölkerung deshalb, im Freien generell vorsichtig zu sein und sich vor Dachlawinen in Acht zu nehmen.

Trotz der enormen Schneemengen ist es in Osttirol bisher zu keinen massiven Stromausfällen gekommen – lt. TINETZ waren nur wenige kurze Ausfälle zu verzeichnen.

Text: Redaktion, Fotos und Videos: Brunner Images

02. Februar 2014 um