Bunte Jubiläumsfeier zum 700. Geburtstag

Die Gemeinde St. Veit im Defereggental feierte ihren ganz besonderen runden Geburtstag am 26. und 27. Oktober mit einer großen Jubiläumsfeier für die ganze Bevölkerung.

Pfarre, Gemeinde und Heimatkundeverein von St. Veit luden zwei Tage lang zur 700-Jahr-Feier und boten der Bevölkerung zum runden Geburtstag ein buntes und abwechslungsreiches Programm. Am 29. Oktober 2013 jährt sich das Datum, an dem in Virgen jene Urkunde ausgestellt wurde, in welcher St. Veit erstmals genannt ist, zum 700. Mal.

Der Obmann des Heimatkundevereins St. Veit, Dr. Michael Huber, mit Bürgermeister Vitus Monitzer am Samstagabend im Reimmichlsaal

Der Obmann des Heimatkundevereins St. Veit, Dr. Michael Huber, mit Bürgermeister Vitus Monitzer am Samstagabend im Reimmichlsaal

Eingeläutet wurde die Jubiläumsveranstaltung mit der im Anschluss an den Gottesdienst stattfindenden Segnung des neuen Chronik-Archivs. Außerdem wurde eine Ausstellung mit Schätzen aus der Kirche wie auch aus dem Pfarrarchiv im Reimmichlsaal eröffnet. Ein Festakt mit einem Vortrag von Dr. Michael Huber, dem Obmann des Heimatkundevereines St. Veit, sowie einer Darbietung der Volksschulen Feld und St. Veit und musikalischen Einlagen der Bläsergruppe der Musikkapelle St. Veit rundeten das Programm ab. Am 27. Oktober wurden die Feierlichkeiten mit einem Festgottesdienst und einer Führung durch die renovierte Kirche von St. Veit abgeschlossen.

Musikalische Umrahmung des Festaktes durch die Bläsergruppe der MK St. Veit

Musikalische Umrahmung des Festaktes durch die Bläsergruppe der MK St. Veit

Bürgermeister Vitus Monitzer konnte zum Festakt am 26. Oktober eine Vielzahl von Festgästen begrüßen. Dr. Michael Huber, Obmann des Heimatkundevereins St. Veit, führte durch die spannende Geschichte des 1313 erstmals genannten Ortes im Defereggental. Das dem Datum zugrunde liegende historische Schriftstück sei jedoch keine Gründungsurkunde, weswegen nahe liege, dass die Ortschaft St. Veit ein ganzes Stück älter sei als angenommen. Laut Hubers Ausführungen wird die Geschichte des Defereggentales erst im Mittelalter greifbar. Landkarten aus dieser Epoche zeigten, so Huber, dass das Gebiet des heutigen Osttirol aufgesplittet und das Defereggental zwischen zwei Herrschaften aufgeteilt war. Aus einem „Urbar“ der Görzer mit der Datierung 1299 gehe hervor, dass die Bevölkerung damals großteils von der Viehzucht und vom Getreideanbau lebte. Huber berichtete in seinem Vortrag auch über den Pfarrpatron Vitus. Im frühen Mittelalter waren im Defereggental Slawen eingewandert, später kamen mit der von Bayern ausgehenden Christianisierung des Alpenraumes immer mehr bajuwarische Siedler ins Land. Das Gebiet nahe der Lourdes-Grotte könnte Standort einer alten Kirche gewesen sein, so Huber, und wäre eine reizvolles Ausgrabungsstätte. „Geschichte kann uns allen viel sagen,“ hielt der Obmann des Heimatkundevereins zum Abschluss seiner Zeitreise fest.

Bürgermeister Vitus Monitzer präsentierte im Anschluss die Kinder der Volksschulen Feld und Reimmichl aus St. Veit sowie insgesamt 21 AustauschschülerInnen aus Antholz/Hintertal, die gemeinsam die 700-jährige Geschichte ihrer Heimatgemeinde schauspielerisch und musikalisch zum Leben erweckten. Unter der Leitung von Direktor Markus Tönig, VS-Leiterin Birgit Patterer sowie Michaela Troger, Carolin Steiner und Manuela Ploner vom Theaterverein Hopfgarten brachten die Kinder eine unterhaltsame Geschichtsreise mit je einer markanten Episode aus jedem Jahrhundert zur Aufführung.

LA DI Hermann Kuenz überbrachte die Jubiläumsgrüße des Landes Tirol. Wenige Gemeinden könnten auf eine so lange Geschichte zurückblicken, so Kuenz. Er gratulierte den Organisatoren zur gelungenen Ausstellung: „Ihr habt die Geschichte eurer Gemeinde greifbar gemacht!“

Osttirol Heute war am Festabend im Reimmichlsaal mit dabei. Hier unsere Bilder zum Durchklicken.

Text: Judith Goritschnig, Fotos: © Osttirol heute

27. Oktober 2013 um