Glockensegnung und Uraufführung in Schlaiten

Großer Festabend am 7.6. in der Osttiroler Gemeinde Schlaiten aus Anlass der erfolgreichen Turm- und Glockenrenovierung in der örtlichen Pfarrkirche. Unter reger Beteiligung der Bevölkerung beging man am Abend des Herz-Jesu-Freitags am Dorfplatz von Schlaiten unter Mitwirkung der örtlichen Vereine und Kinder der Volksschule den feierlichen Festakt zum Abschluss der Turm- und Glockenrenovierung der Pfarrkirche hl. Paulus. Um 19.30 Uhr traf man sich vor dem Pavillon zur Segnung der kleinen Glocke, die in der Folge, begleitet von Fanfare und Salut, händisch auf den Glockenturm aufgezogen wurde. Pfarrprovisor Mag. Wieslaw Wesolowski zelebrierte am Dorfplatz die Herz-Jesu-Messe und im Anschluss daran wurde das Musikstück „Blasmusik und Glocken im Einklang“, ein Arrangement von Florian Pedarnig, uraufgeführt. „Geschichten der Glocken der Pfarrkirche hl. Paulus“ standen schließlich im Mittelpunkt einer Diaschau auf der Großleinwand im Pavillon, bevor der Abend musikalisch ausklang.

Händisches Aufziehen der Glocke

 

Die Geschichte der Pfarrkirche Schlaiten, zu deren Entstehung es auch eine Legende gibt, reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Erstmals urkundlich genannt wird die Pfarrkirche zum hl. Paulus, die damals zum Kloster Ossiach gehörte, im Jahre 1458. Bis 1702 wurde die Seelsorgegemeinde von Lienz aus betreut, später bildete sie einen Teil der Kuratie St. Johann i.W., bis sie 1758 wieder der Pfarre Lienz zugeordnet wurde. Bis Ende des 18. Jahrhunderts zogen viele Wallfahrer nach Schlaiten, um vor dem Nothelfer-Altar mit Bildern der 14 Nothelfer zu beten und ihre Anliegen vorzutragen. Im Jahre 1968 erfolgte schließlich die Erhebung zur eigenständigen Pfarre Schlaiten. Erstmals mit Glocken ausgestattet wurde die Kirche hl. Paulus im Jahre 1733, als man in der Gießerei Grassmayr in Brixen zwei Glocken anfertigen ließ. 1834 und 1857 wurde das Glockenarrangement des Gotteshauses erweitert. Nach dem Verlust der Klangkörper im I. Weltkrieg beauftragte man 1926 die Fa. Grassmayr in Innsbruck mit dem Guss von fünf neuen Glocken, die jedoch 1942 erneut abgeliefert werden mussten. Die heutigen Glocken zu St. Paul erklingen seit dem Jahre 1950, sie sind dem Herzen Jesu, den Gefallenen der Weltkriege, der Gottesmutter, dem Gekreuzigten und dem hl. Josef geweiht. Im Zuge notwendig gewordener Renovierungsmaßnahmen wurde nun im Mai 2013 der Holzstuhl des Glockenturmes renoviert bzw. z.T. erneuert und Teile des Glockenzubehörs modernisiert.

Text: J. Hilgartner, Fotos: L. Sulzenbacher

11. Juni 2013 um