Bergrettung Lienz ist unter neuer Führung

Thomas Zimmermann übernahm das Amt des Ortsstellenleiters von Herbert Zambra, dem für die Führung der Bergrettung Lienz über 7 Jahre großer Dank ausgesprochen wurde.    

Zur Jahreshauptversammlung lud die Lienzer Bergrettung am Freitag, 24. Februar, in den Lehrsaal der Freiwilligen Feuerwehr. Seit dem Rücktritt des Ortsstellenleiters Herbert Zambra am 26. September 2016 hat sein Stellvertreter Stephan Senfter die Ortsstelle interimistisch geführt. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Meine sieben Jahre als Ortsstellenleiter waren aufregend, manchmal auch frustrierend, lehrreich und gefüllt mit viel Kameradschaft. Ich möchte die Zeit nicht missen und werde natürlich weiter Bergretter bleiben“, so der scheidende Obmann in seiner Rede.

Stephan Senfter: „Herbert Zambra hat mit unerschöpflichem Einsatz und Beharrlichkeit, mit viel Geschick und – wenn es notwendig war – mit der erforderlichen Härte, vor allem aber mit Herzblut die Ortsstelle geführt. Um das Projekt Neuerrichtung der Bergrettungszentrale zu starten und auf Schiene zu bringen, waren alle diese Eigenschaften in vollem Umfang von ihm gefordert – mit einem Ergebnis, auf das er mit gutem Recht stolz sein kann.“

Stephan Senfter führte durch das Programm und berichtete von einem aktiven Jahr 2016. Mit 16 Gemeinden und vier Gebirgsgruppen ist die Bergrettung Lienz für das weitreichendste Einsatzgebiet aller Osttiroler Ortsstellen verantwortlich. Insgesamt 1.125 Stunden leisteten die Bergretter bei 45 Einsätzen. „Wir rückten 10 Mal öfter aus als 2015, die Gesamteinsatzzeit ist jedoch zurückgegangen. Dieser Umstand ist auf mehrere Kurzeinsätze in der Galitzenklamm und im Naherholungsbereich von Lienz zurückzuführen“, so Senfter. Besonders fordernd war der Hubschrauberabsturz mit Hannes Arch im Bereich Elberfelderhütte, bei dem zehn Retter und ein Bergrettungsarzt aus Lienz mitgeholfen haben. Der Einsatz war deshalb so fordernd, weil die Retter mit einer Totbergung konfrontiert waren und auch der Hüttenwart in lebensbedrohlichem Zustand gesucht, notversorgt und abtransportiert werden musste.

Mit einem Geschenk bedankten sich die Kameraden beim scheidenden Obmann Herbert Zambra (rechts) für sein Engagement.

Knapp 2.000 Stunden haben die Lienzer Bergretter für 25 Übungen aufgewendet, an denen durchschnittlich 15 Mitglieder teilgenommen haben. Das Highlight war sicher die Dyneemaübung in der Laserz-Nordwand, bei der ein 200 Meter-Bergeversuch mittels Gebirgstrage geübt wurde. Bei der Neuwahl wurde Thomas Zimmermann zum neuen Ortsstellenleiter gewählt. Stephan Senfter und Thomas Mitteregger sind in der nächsten Funktionsperiode seine gleichberechtigten Stellvertreter.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde DI Anton Thum geehrt, Johann Fischer und Walter Reider erhielten die Ehrung für 40 Jahre Mitgliedschaft. 50 Jahre bei der Bergrettung Lienz sind Lorenz Ortner und Josef Klocker, für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Hans Bruckner, Helmut Drexel, Helmuth Ebner und Heinz Thonhauser geehrt.

Hermann Spiegel, Landesleiter Tiroler Bergrettung: „Ich komme immer mit einem positiven Gefühl nach Osttirol. Die Ortsstelle Lienz mit ihren 79 aktiven Mitgliedern zeichnet sich durch hohe Kompetenz und Professionalität aus. Es gibt hier einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Bergrettern.“

Bei Herbert Zambra bedankten sich Bezirkshauptfrau Dr. Olga Reisner und Bgm. LA DI Elisabeth für sein langjähriges Engagement als Ortsstellenleiter. „Ich bin sehr stolz auf die ausgezeichnete Arbeit unserer Bergretter, die für mich ganz besondere Persönlichkeiten sind. Bei Herbert Zambra bedanke ich mich für seinen außerordentlichen Einsatz als Ortsstellenleiter und freue mich schon auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Team“, so die Bürgermeisterin.

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute/Kraner

27. Februar 2017 um