Prosit 2017 – Brauchtum zu Neujahr rund um die Welt

Wir wünschen allen unseren LeserInnen, Partnern und Freunden ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2017 – hier ein paar Neujahrsbräuche rund um den Globus.

Vergangenes hinter sich lassen, Neues begrüßen, die Zukunft positiv beeinflussen – auf der ganzen Welt markieren Neujahrsfeste Zeiten des Übergangs, geben Sicherheit und bringen Menschen zusammen. Den Jahreslauf mit Festen, Traditionen und Bräuchen zu strukturieren, ist eine Grundkonstante des menschlichen Zusammenlebens. Vor allem Übergangszeiten, die mit Unsicherheit verbunden sind, versuchten Menschen seit jeher, in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dazu zählt auch der Jahreswechsel. So entstanden weltweit Bräuche, Gebete und religiöse Feiern, die positiv auf die Zukunft einwirken sollen.

Blei gießen

Das Ritual des Bleigießens zu Silvester ist in Zusammenhang mit dem Phänomen der Losnächte entstanden. Die Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag galten in der populär-christlichen Religiosität als besonders unheimliche Nächte, in denen die Grenze zwischen dem Gestern und dem Heute, zwischen Leben und Tod sehr dünn war – und in denen man herauszufinden versuchte, was das kommende Jahr bringen würde.

Familie, Glückwünsche, Speisen

Es gibt Grundelemente, die Neujahrsfeierlichkeiten verschiedener Kulturen gemeinsam haben: Ein Ritual, das es quer über den Globus gibt, ist der Glückwunsch zu Neujahr – also den Angehörigen oder Bekannten „alles Gute, Gesundheit und Wohlstand zu wünschen“. Außerdem feiern viele Kulturen das neue Jahr mit einem fröhlichen Fest im Kreise der Familie oder der religiösen Gemeinschaft. Sowohl beim chinesischen Neujahrsfest, dem Nowruz-Fest im persisch-iranisch-türkischen Raum, im europäischen Bereich und auch beim jüdischen Neujahrsfest zeigt sich das Phänomen, dass die Familie zusammenkommt und es sich gut gehen lässt. In vielen Kulturkreisen sind diese Feierlichkeiten auch mit bestimmten Brauch-Speisen verbunden. Beim chinesischen Neujahrsfest hat zum Beispiel der Fisch eine ganz besondere Bedeutung. Beim jüdischen Neujahrsfest sind es die Süßspeisen, die das kommende Jahr versüßen, und im europäisch-westlichen Raum darf zu Silvester der Sekt als Statussymbol nicht fehlen, um das neue Jahr feierlich zu begrüßen.

Verschieden Kalendersysteme

Es gibt in den einzelnen Kulturkreisen verschiedene Neujahrstermine, die teilweise sogar im Jahresverlauf wandern. Der islamische Neujahrstermin variiert beispielsweise jedes Jahr, da sich der islamische Kalender am Mond orientiert und nur 355 Tage hat. Im Gegensatz dazu steht der exakt berechnete gregorianische Kalender im Westen. In China und im persisch-iranischen Kulturkreis wird Neujahr als Frühlingsfest gefeiert, markiert also den Übergang zur dunkleren Jahreszeit. Im Gegensatz zur lauten Silvesternacht wird das jüdische Neujahr allerdings ernster und andächtiger begangen. Hier geht es darum, inne zu halten und Rechenschaft abzulegen über Taten des vergangenen Jahres. Außerdem unterscheiden sich die Neujahrsfeierlichkeiten auch in ihrer Dauer: Liegt bei Silvester der Schwerpunkt auf dem einen singulären Event vom 31. Dezember auf den 1. Jänner, zieht sich das jüdische Neujahrsfest über zehn Tage, und das chinesische wird sogar 15 Tage lang gefeiert.

Text: Redaktion, Foto: Brunner Images

31. Dezember 2016 um