Harley Davidson – ein letztes Stück echter Freiheit

10 starke Männer aus dem Lienzer Talboden haben diese Freiheit gefunden. Der Harley Davidson Club Lienz feiert im kommenden August sein 10-jähriges Bestehen.Vor etwa 100 Jahren begann ganz unspektakulär in einem Schuppen mitten in den USA die Geschichte jener Motorradmarke aus den USA, die bis heute wie kaum eine andere ein Symbol für den „American Way of Life“ ist. Den Mythos „Harley Davidson“ begründeten turbulente Ereignisse in einer kalifornischen Kleinstadt im Jahre 1947 und später Hollywood-Klassiker wie „Der Wilde“ mit Marlon Brando (1953) oder „Easy Rider“ mit Peter Fonda im Jahre 1969. Vor allem „Easy Rider“ prägte das Bild von der Rebellion gegen das Establishment und vom Motorrad als Inbegriff der individuellen Freiheit. Bis heute hat sich an diesem Image nichts geändert: Wer sich eine Harley Davidson zulegt, kauft nicht nur einfach ein Motorrad, sondern auch ein Stück Ungebundenheit, Freiheit und Jugend.

Die 10 Mitglieder des Harley Davidson Clubs Lienz mit einem Harley-Freund

„Eine Harley zu fahren, ist ein Lebensgefühl“, sagen auch die Mitglieder des Harley Davidson Clubs, die wir im Clublokal in Dölsach treffen. Präsident der sehr sympathischen Truppe ist Robert Berwanger, von seinen Kollegen kurz „Jackson“ genannt. Das jüngste Mitglied im Club, Manuel, ist 30 Jahre und das älteste, Peter, 70 Jahre „jung“. Zur Clubführung gehören auch Vize-Präsident Reinhold Draschl („Sambo“), Schriftführer Frederik van der Kaaden und Kassier Manuel Draschl („Sambo junior“). „In unserer Gesellschaft kann man echte Freiheit kaum mehr erleben. Schon eine halbe Stunde auf einer Harley macht vieles wieder wett“, philosophiert Präsident „Jackson“.

Der Vorstand des Harley Davidson Club Lienz, Präsident „Jackson“ (3. von rechts)

Gemeinsam mit seinen Kollegen bildet er eine verschworene Gemeinschaft. „Wir sind wie eine Familie. Wir treffen uns regelmäßig, feiern und streiten zusammen und ´schrauben´ im Club an unseren Maschinen herum.“ Die Clubmitglieder nehmen aber auch Anteil am Leben von Menschen, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat. „Wir unterstützen immer wieder soziale Vereine und Projekte, wie ´Hand in Hand´, die Lebenshilfe oder die österreichische MS-Gesellschaft!“

Für Gemütlichkeit und Styling ist im Clublokal gesorgt.

Vor dem Vereinshaus in der Nähe des Dölsacher Bahnhofes stehen aufgereiht in einer Linie die chromglänzenden Schmuckstücke, in welche die Osttiroler Harley-Fans viele Stunden ihrer Freizeit investieren. „Jeder von uns hat lange auf seine Harley gespart und seiner Maschine durch verschiedene Umbauten seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt“, erklärt uns „Sambo“. Er berichtet davon, dass man heute für eine gebrauchte Harley Davidson in gutem Zustand mehr als 12.000 Euro und für ein neues Modell bis zu 20.000 Euro und mehr auslegen müsse. „Road-Captain“ der coolen Gang ist Frederik, ein gebürtiger Holländer, der viele der gemeinsamen Touren plant.

Mitglieder vor dem Clublokal mit ihren Maschinen

Neben Ausfahrten in die nähere Umgebung stehen immer wieder auch Treffen mit befreundeten Clubs außerhalb des Bezirks – von Vorarlberg bis Deutschland, von Italien bis Holland – auf dem Programm. Etwas ganz Besonderes haben sich die Osttiroler für 2020/21 vorgenommen: Einige von ihnen wollen gemeinsam ein Teilstück der „Route 66“ befahren, jener legendären Strecke entlang der Westküste der USA, die man als Harley-Fan unbedingt einmal bezwungen haben sollte.

Am Parkplatz vor dem Clublokal

Derzeit tüfteln die Clubmitglieder am Highlight des heurigen Jahres: Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens veranstalten sie am Samstag, 6. August 2016, am Clubgelände ein Fest, zu dem sich bereits befreundete Harley-Fahrer aus vielen europäischen Ländern angemeldet haben. Präsident „Jackson“ gibt als Motto der Veranstaltung „All friends are wellcome“ aus und lädt damit auch alle Interessierten, Bekannten und Freunde aus dem Bezirk herzlich ein! Musikalisch werden das Fest „Nylonsax“ mit Gabriel Forcher und „BeReleased“ umrahmen. Für Speis und Trank ist gesorgt!

Text: E. & J. Hilgartner, Fotos: Brunner Images

15. Juni 2016 um