Kals am Großglockner: Eine Feier für die Geier

Am 28. Mai 2015 fand in der Osttiroler Großglocknergemeinde die bereits 6. Bartgeierfreilassung im Nationalpark Hohe Tauern und die 4. in Kals statt.

Seit fast 30 Jahren werden Bartgeier im Alpenraum freigelassen, heute besiedeln wieder rd. 200 der um 1900 beinahe ausgestorbenen Tiere den Alpenbogen. Die Wildvögel wurden lange Zeit gefürchtet und als „Lämmergeier“ gejagt, da sie – so der irrige Volksglaube – angeblich Lämmer und sogar kleine Kinder vom Hof holten. Mit dieser weit verbreiteten Ansicht wurde den Tieren aber, wie man schon lange weiß, Unrecht getan: Der Bartgeier, neben dem Steinadler der bekannteste Großvogel in den Hohen Tauern, ist nämlich als Aasfresser der letzte in der alpinen Nahrungskette. Bartgeier verwerten das, was andere Tiere wie Adler, Kolkrabe oder Fuchs von ihrer Beute übriglassen – nämlich die Knochen (diese machen 90% der Nahrung aus).

Im Vorfeld der Bartgeierfreilassung in Kals hatten sich Mädchen und Buben der örtlichen Volksschule mit dem Thema beschäftigt und u.a. Zeichnungen angefertigt. Im Bild – neben LH-Stv. Ingrid Felipe, NPHT-Dir. Hermann Stotter und Vertretern der beteiligten Organisationen – auch VS-Direktorin Michaela Troger und Volksschulkinder aus Kals.

Im Vorfeld der Bartgeierfreilassung in Kals hatten sich Mädchen und Buben der örtlichen Volksschule mit dem Thema beschäftigt und u.a. Zeichnungen angefertigt. Im Bild – neben LH-Stv. Ingrid Felipe, NPHT-Dir. Hermann Stotter und Vertretern der beteiligten Organisationen – auch VS-Direktorin Michaela Troger und Volksschulkinder aus Kals.

Die beiden am 28.5.2015 in Kals am Großglockner freigelassenen Bartgeier Lea und Fortuna stammen aus Zuchten aus dem Zoo von Ostrava (Tschechien) und aus Haringsee (Niederösterreich). Obwohl die Namen anderes vermitteln, handelt es sich bei beiden Freilassungstieren um männliche Junggeier, die den derzeitigen Überschuss an weiblichen Tieren in den Ostalpen ausgleichen sollen. Bis Lea und Fortuna ihre ersten Flugversuche im Kalser Dorfertal unternehmen und schlussendlich dann ihren Horst verlassen, können Interessierte im Dorfertal die Bartgeierbeobachtungsstation des Nationalparks Hohe Tauern besuchen und unter fachkundiger Anleitung die jungen Geier im Horst und später bei ihren ersten Flugversuchen beobachten.

Text: E. Hilgartner, Fotos: www.osttirol-heute.at/D.H.

29. Mai 2015 um