Verein Hand in Hand auf dem Weg zur Inklusion

105 Personen – unter ihnen auch Osttiroler – nahmen an der Fachtagung „Inklusion x 3“ am Samstag, 15. November 2014, im Grand Hotel Toblach teil.

Der Osttiroler Verein Hand in Hand, für und mit behinderten Kindern, macht gemeinsam mit AIPD Belluno und SHG Kinder mit Down Syndrom Pustertal beim Interreg Rat-Projekt „Auf dem Weg zur Inklusion“ mit. „Trotz der räumlichen Nähe haben wir teils beachtliche Unterschiede in der Lebenswelt von Menschen mit Behinderung festgestellt. Es erscheint uns naheliegend, über den Grenzraum zu schauen, um vielleicht bessere Möglichkeiten zu erkennen und unseren Gegebenheiten anzupassen oder eben diese zu verändern“, erklärt dazu Pia Schlichenmaier, Obfrau von Hand in Hand.

Prof. Dr. Edith Brugger-Paggi sprach über Gelingensbedingungen und Stolpersteine auf dem Weg zu einer inklusiven Schule.

Prof. Dr. Edith Brugger-Paggi sprach über Gelingensbedingungen und Stolpersteine auf dem Weg zu einer inklusiven Schule.

105 Personen – Eltern, Lehrer, Schuldirektoren und Fachleute – nahmen am 15. November 2014 im Grand Hotel Toblach an der Fachtagung „Inklusion x 3″ teil. Der Titel der Tagung bezieht sich einerseits auf die drei zusammenarbeitenden Regionen Osttirol, Südtirol und Belluno und andererseits auf die drei Inklusions-Bereiche Schule, Arbeit und Freizeit. Eröffnet wurde die Tagung vom Toblacher Bürgermeister Dr. Guido Bocher und Andreas Weiskopf, dem Direktor des Sonderpädagogischen Zentrums Lienz. Dieser vertrat die Lienzer Bürgermeisterin LA DI Elisabeth Blanik.

handinhand2_c_hih

Während die Kinder und Jugendlichen mit der Berglöwenschule in der Wald-Wunderwelt unterwegs und in Künstler- und Musikworkshops kreativ tätig waren, informierten sich die Erwachsenen bei interessanten Vorträgen und diskutierten. Prof. Dr. Edith Brugger-Paggi sprach in ihrem Referat „… und es geht doch!“ über Gelingensbedingungen und Stolpersteine auf dem Weg zu einer inklusiven Schule. Die Südtiroler Landesrätin Dr. Martha Stocker betonte in ihrer Rede, dass die Inklusion einen hohen Stellenwert hat und ein wichtiger Teil ihres Ressorts Gesundheit, Sport, Soziales und Arbeit ist.

„Arbeiten mit Down Syndrom: Das ist möglich!“ war der Titel des Vortrages von Anna Contardi, Präsidentin der EDSA (European Down Syndrom Association). Kann Sport und sportlicher Wettkampf inklusiv sein und Menschen mit verschiedensten Voraussetzungen verbinden? Diese Frage beantwortete Prof. Dr. Heinz Tippl von der Karl-Franzens-Universität Graz mit einem klaren Ja. Mag. Ingeborg Muster informierte als freiwillige Mitarbeiterin über die Special Olympics World Winter Games, die 2017 in Graz und Schladming stattfinden werden.

Die Kinder und Jugendlichen unterhielten sich auch bei Kreativworkshops.

Die Kinder und Jugendlichen unterhielten sich auch bei Kreativworkshops.

„Frau Dr. Brugger-Paggi hat gesagt, dass ihr vor allem die kleinen Projekte gefallen, da diese immer Veränderungen auch in anderen Bereichen mit sich bringen. Das hat mir Mut gemacht, denn ich sehe bei uns in Osttirol immer wieder Lehrer oder Schulen, die genau die Werte und Haltung haben, die es für eine gute Inklusion braucht, aber als Einzelkämpfer unterwegs sind. Diese Personen bringen den Stein ins Rollen. Und das ist genau das, was wir brauchen“, so Pia Schlichenmaier.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Verein Hand in Hand, Georg Taschler

 

22. November 2014 um