Kulturlandesrätin besichtigte „Totentanz-Fragment“

Das von der Stadt Lienz angekaufte Bild war im Kultursommer 2016 schon auf Schloss Bruck zu sehen – LR Dr. Beate Palfrader besichtigte es am 6. Oktober 2016.

Um die Anschaffung des Bildes hatte es im letzten Dezember einige Aufregung im Lienzer Gemeinderat gegeben. Bgm. LA DI Elisabeth Blanik sprach sich mit einem Großteil der SPÖ-Fraktion gegen den Ankauf aus, vehement dafür eingesetzt hatte sich die ÖVP mit der damaligen Kulturausschuss-Obfrau Mag. Verena Remler und GR Dr. Christian Steininger. Es handelt sich bei dem Bild um das dritte Fragment der ersten Fassung des „Totentanz von Anno Neun“. Insgesamt sechs Fassungen hat Albin Egger-Lienz zwischen 1906 und 1921 geschaffen. Die erste Fassung zerschnitt er 1908 in drei Teile. Eines dieser Fragmente ist „Der letzte zurückschauende Bauer“. Zunächst befand sich das Bild in Besitz des Sammlers Franz Hauer, aus dessen Nachlass es 1918 im Zuge einer Versteigerung im Dorotheum Wien an Dr. Oskar Winkler ging. Zwei Jahrzehnte später reichte es dieser als Hochzeitsgeschenk an Dr. Wilhelm Buchta weiter.

97 Jahre nach seinem ersten „Auftritt“ im Dorotheum Wien wurde das Werk im November 2015 dort erneut zur Versteigerung eingebracht. Um 112.500 Euro (90.000 Euro + 22.500 Euro Gebühren) erwarb die Stadtgemeinde Lienz das Bild. Jeweils 30.000 Euro übernahmen das Land Tirol und die Landesgedächtnisstiftung. Der Lienzer Gemeinderat beschloss am 21. Dezember 2015 mehrheitlich den Ankauf und die Übernahme der restlichen 52.500 Euro. Zu Beginn des heurigen Jahres übergaben Kulturlandesrätin Dr. Beate Palfrader und der Präsident der Landesgedächtnisstiftung, DDr. Herwig van Staa, das Gemälde und damit den Anteil des Landes als Geschenk an die Stadtgemeinde Lienz. „Als das Ansuchen um Unterstützung des Ankaufs an uns herangetragen wurde, war relativ schnell klar, dass dieses Bild nach Lienz gehört und dass es eine wertvolle Ergänzung zum Museumsbestand der Stadt darstellt“, so Beate Palfrader bei der Besichtigung des Bildes auf Schloss Bruck am Donnerstag, 6. Oktober. Dass es sich bei dem Fragment um etwas Wertvolles handelt, das bei der Versteigerung im Dorotheum ziemlich günstig erworben werden konnte, bestätigte  Christian Steininger: „Der Kunstsachverständige Dipl.-Vw. Erich Mayr hat in einem Gutachten einen aktuellen Marktwert von 200.000 Euro festgestellt.“

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

 

06. Oktober 2016 um