Mozarts Krönungsmesse zum 175-Jahr-Jubiläum

Nichts Geringeres als die bekannteste Messvertonung von W.A. Mozart hat sich der Kirchenchor Assling für den Festgottesdienst am Pfingstsonntag, 15. Mai, ausgesucht.

Wenn man 175 Jahre alt wird, dann muss man sich schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Und weil Feiern mit Freunden und Gleichgesinnten am Schönsten ist, haben die Kirchensängerinnen und Sänger aus Assling schon seit längerem mit viel Einsatz und Begeisterung an ihrem „Geburtstagsfest“ gefeilt. Das, was als Ergebnis unzähliger Stunden in Probenarbeit und Vorbereitung am Pfingstwochenende 2016 in der Pfarrkirche Assling zur Aufführung kommen soll, wird, ohne Zweifel, Gefallen bei den ZuhörerInnen finden.

„Wir starten am 14.5.2016, um 20.00 Uhr, mit dem Auftritt eines der besten Kirchenchöre Südtirols in unser Festkonzert“, berichtet Obmann Hans Pargger. „Mit dem Gemischten Chor Pfalzen unter Leitung von Markus Federer verbindet uns eine langjährige Freundschaft, deren Ursprung mit unserem Pfarrer, Rupert Roalter, verknüpft ist. Er war früher Seelsorger in Pfalzen.“ Stolz sei man, so Hans Pargger weiter, darauf, dass am Jubiläumskonzert am Pfingstsamstag auch ausgezeichnete heimische Musiker mitwirken. Zu ihnen zählt das „Streichquartett“ mit Katja Vergeiner, Marie Bernadette Salcher, Nicole Brugger und Herbert Vergeiner ebenso wie das Zusammenspiel von „Orgel und Trompete“ mit Organist Wolfgang Mitterer und den Trompetern Rainer Annewandter und Martin Mairer. Am Programm stehen u.a. Werke von Johann Sebastian Bach („Air Pour Les Trompettes“), Edwin Fissinger („O Be Joyful In The Lord“), von Luigi Boccherini (Streichquartett Nr. 6, G-Moll, Op. 24), Max Bruch (Herr, schicke was du willst) und W.A. Mozart (Ave verum corpus und Streichquartett Nr. 2). Die Idee, bei der Festmesse am Pfingstsonntag, 15. Mai 2016, Mozarts Krönungsmesse aufzuführen, stammt vom derzeit ältesten Mitglied des Asslinger Kirchenchores. W.A. Mozart hat die 1770 in Salzburg komponierte Messe besonders farbenreich instrumentiert und ihr ein hohes Maß an festlichem Schwung, Kontrastreichtum und Vielfalt verliehen. Die Messe übertrifft darin viele andere Vertonungen. Besonders bekannt ist das wunderschön-getragene „Agnus Dei“. In der Asslinger Pfarrkirche werden neben 17 Instrumentalisten im Orchester und den Asslinger SängerInnen auch bekannte Solisten wie Ulfried Haselsteiner (Tenor), Florian Mattersberger (Bass), Christina Aichner (Alt) und Monika Trojer (Sopran) ihre schönen Stimmen erklingen lassen.

Die Gesamtleitung hat Kirchenchorleiter Max Trojer über. In Anerkennung seiner Historie und Entwicklung wird dem Asslinger Jubelchor im Rahmen des Festgottesdienstes auch die sogenannte „Palestrina-Medaille“, die höchste Auszeichnung, die Kirchenchöre vom Cäcilienverband Österreich erhalten können, verliehen. Die Medaille, die Pater Urban Stillhard überreichen wird, soll nicht nur den langen Bestand des Chores, sondern auch die regelmäßige und vorbildliche Mitgestaltung der Liturgie ehren. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die mit hohen Auflagen und einer mindestens fünfjährigen Dokumentation unserer Chorarbeit verbunden war“, so der Obmann, der erzählt, dass man auch Mitglied des Tiroler Sängerbundes und des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols sei. Die enge Verbindung zu Südtirol hängt damit zusammen, dass die Pfarre Assling, die kirchlich einst dem Erzbistum Salzburg angehörte, im 14. Jahrhundert vom Salzburger Erzbischof an das Kloster Neustift übertragen wurde und bis heute auch von den Chorherren aus Neustift betreut wird.

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Über das genaue Gründungsdatum des Asslinger Ensembles liegen keine direkten Protokolle vor. Aus späteren Aufzeichnungen aus der Feder des Pfarrers Thomas Steidl bzw. aus Unterlagen der Pfarrchronik Bannberg geht aber hervor, dass der Kirchenchor im Jahre 1841 durch den Lehrer Johann Evangelist Warscher ins Leben gerufen wurde. Der musikalisch hochbegabte Pädagoge formte die Gemeinschaft aus früheren „Bauernsängern“ und Schülern. Seine bis heute insgesamt sieben Nachfolger als Chorleiter prägten die inzwischen 175-jährige Geschichte des Chores besonders mit. Beinahe 40 Jahre (1950-1989) hatte Oberschulrat Max Mitterer die Leitung inne, seit 1989 übt Max Trojer diese Funktion mit besonderem Geschick aus. 34 Frauen und Männer im Alter zwischen 23 und 82 Jahren gehören dem Asslinger Kirchenchor heute an. Die Mitglieder zeichnen regelmäßig für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste verantwortlich.

Fixtermine im Jahresverlauf sind hohe Festtage wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen, Christkönig und Mariä Empfängnis, außerdem die feierlichen Prozessionsgestaltungen am Dreifaltigkeitssonntag, zu Fronleichnam und Herz-Jesu sowie am Hohen Frauentag. Im Schnitt sind die SängerInnen jeden dritten Sonntag zu hören. Zusätzlich werden auch Begräbnisse stimmungsvoll umrahmt. „Unter unseren Mitgliedern herrscht ein harmonisches Miteinander, bei dem auch gemeinsame Aktivitäten und Geselligkeit nicht zu kurz kommen“, meint Hans Pargger abschließend. „Im Anschluss an unsere Festmesse am Pfingstsonntag laden wir alle Asslingerinnen und Asslinger sowie Gäste aus nah und fern zum Mitfeiern beim Sängerfest ein. Die Musikkapelle Assling wird zum Frühschoppen aufspielen und das ,Osttirol Quintett‘ für Unterhaltung sorgen.“

Text: E. Hilgartner, Fotos: Journal/Hotzler, H. Vergeiner und Kirchenchor Assling

08. Mai 2016 um