Abfaltersbach: Langjähriger Ortschronist gewürdigt

Im Rahmen eines Vortrages von Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler am 22. August 2014 wurde die 57-jährige Tätigkeit von Andreas Schneider als Ortschronist gewürdigt.

Rund 100 Interessierte kamen am Freitag, 22. August 2014, in das Gemeindezentrum von Abfaltersbach, um bei der Buchpräsentation von Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler, Leiter des Institutes für Archäologien an der Universität Innsbruck, dabei zu sein. Am Beispiel der Hafnerei Höfer-Troger-Steger zeigt er in seinem neuesten Werk die Entwicklung und Ausprägung der Keramikproduktion im Pustertal in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Mit historischem Handwerk hat sich auch Ortschronist OSR Andreas Schneider viel beschäftigt, gespannt lauschten die vielen Zuhörer seinem Streifzug durch die historischen Handwerksbetriebe von Abfaltersbach. Er beschrieb unter anderem die Schmiede, den Lodenwalker, den Drechsler und die Hafnerei. Mit wissenschaftlicher Neugier hat Schneider viel Interessantes über das Handwerk in der Oberländer Gemeinde zutage gefördert, das die Gemeinde über Jahrzehnte geprägt und vielen Einheimischen ein zwar bescheidenes, aber sicheres Einkommen beschert hat.

Mit viel Liebe zum Detail und wissenschaftlicher Genauigkeit hat sich Andreas Schneider 57 Jahre lang mit dem Dorfleben von Abfaltersbach beschäftigt.

Mit viel Liebe zum Detail und wissenschaftlicher Genauigkeit hat sich Andreas Schneider 57 Jahre lang mit dem Dorfleben von Abfaltersbach beschäftigt.

Bürgermeister Anton Brunner würdigte die verdienstvolle Tätigkeit des begeisterten Ortschronisten Andreas Schneider. „Unglaubliche 57 Jahre lang hat sich unser Ortschronist als Suchender, Forschender und Dokumentierender mit fast Vergessenem, nicht mehr Benötigtem und kaum Vorhandenem beschäftigt. Detailwissen, Genauigkeit und Struktur zeichneten seine Arbeit aus“, so der Bürgermeister.

Harald Stadler betonte die Bedeutung der Ortschronisten für die Wissenschaft. „Die Ortschronisten sind keineswegs nur Zuträger für uns Wissenschaftler, sondern von immenser Bedeutung für Gemeinden und Bevölkerung. Sie werden immer wieder unterschätzt und dann doch wieder gebraucht, vor allem auch dann, wenn es um runde Jubiläen geht“, so Stadler. Er appellierte an die Bürgermeister, die wichtige Funktion der Ortschronisten weiterhin zu unterstützen.

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Stadler stellte an diesem Abend sein zweites Buch über die Hafnerei Höfer-Troger-Steger mit dem Titel „Die Aufschreibbücher der Hafnerei Steger von 1879 – 1941″ vor. Sein erstes Buch über dieses alte Handwerk handelt von der Geschichte, den Baulichkeiten und dem technischen Inventar der Hafnerei. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Karin und Olivia Brunner, für das leibliche Wohl sorgte der Familienverband.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Christian Walder

23. August 2014 um