Auf der Stüdlhütte wurde die Reanimation geübt

Erstmals in Europa fand ein Reanimationskurs im alpinen Gelände statt. Im Glocknergebiet in Kals wurden  Notärzte und Sanitäter in Sachen Wiederbelebung geschult.

Die „Europäische Gesellschaft für Wiederbelebung“ führte letzte Woche auf der Stüdlhütte in Kals einen dreitägigen Reanimationskurs durch. Derartige Kurse finden normalerweise in Krankenhäusern oder Seminarhotels statt und sind bei vielen Notarztausbildungen Pflicht. Nun wurden erstmals 24 Notärzte sowie Sanitäter der Bergrettung und Flugrettung im alpinen Gelände gemäß den Leitlinien geschult.

 

 

Vom neunköpfigen Instruktorenteam unter der Leitung des Wiener Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schreiber fand die Schulung sowohl in der Stüdlhütte als auch im freien Gelände statt, was viele vorbeikommende Bergsteiger in Staunen versetzte. Die Teilnehmer – unter ihnen auch zwei Instruktoren und drei Schüler aus Osttirol – zeigten sich von der Hilfsbereitschaft der Gemeinde Kals sowie des Hüttenteams rund um Georg Oberlohr begeistert.

 

 

Ein Vortrag über die schwierigsten Glocknereinsätze vom ehemaligen Ortsstellenleiter Hans Gratz vermittelte den Teilnehmern aus ganz Österreich und Deutschland einen Einblick in die Arbeit der Kalser Bergretter. Das Instruktorenteam wollte aber auch auf die Notwendigkeit der Bereitstellung von Defibrillatoren in Skigebieten und in stark frequentierten Schutzhütten hinweisen – eine Empfehlung, die sowohl von der Stüdlhütte als auch von der Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruh) bereits umgesetzt wurde.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Bergrettung Osttirol

20. Juni 2017 um