BSVT-Bezirksstelle durch Stiftung vorläufig gesichert

Eine Liechtensteiner Stiftung unterstützt den Blinden- und Sehbehindertenverband mit 60.000 Euro auf drei Jahre – die Bezirksstelle Lienz ist damit vorläufig gerettet.

Erleichterung herrscht bei den Verantwortlichen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Tirol (BSVT) sowie der Stadt Lienz. Die Bezirksstelle in Lienz ist die einzige Anlaufstelle für blinde und sehbehinderte Menschen in Osttirol. Zuletzt stand die Aufrecherhaltung der BSVT-Außenstelle auf der Kippe. „Die steigenden Kosten sind für uns eine große Belastung. Außerdem sinken die Spendengelder und die öffentlichen Zuwendungen aufgrund der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation“, erklärte BSVT-Obmann Klaus Guggenberger bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 30. Oktober 2014, in Lienz. Er sei wegen dieser Probleme zu Beginn des heurigen Jahres an die Stadt Lienz herangetreten, und auf Vermittlung von Vize-Bgm. Meinhard Pargger sei es nun gelungen, 75.000 Schweizer Franken (umgerechnet ca. 60.000 Euro) auf drei Jahre für die Aufrechterhaltung der Bezirksstelle aufzutreiben.

Vize-Bgm. Meinhard Pargger: „Die BSVT-Bezirksstelle ist eine wesentliche Einrichtung der Daseinsvorsorge in Osttirol. Es ist den Betroffenen nicht zuzumuten, wegen jedes Beratungs- oder Behandlungstermins nach Innsbruck zu fahren."

Vize-Bgm. Meinhard Pargger: „Die BSVT-Bezirksstelle ist eine wesentliche Einrichtung der Daseinsvorsorge in Osttirol. Es ist den Betroffenen nicht zuzumuten, wegen jedes Beratungs- oder Behandlungstermins nach Innsbruck zu fahren.“

„Die Meldungen, dass die Bezirksstelle in Gefahr ist, haben bei mir alle Alarmglocken läuten lassen. Blinden und Sehbehinderten ist es nämlich keinesfalls zuzumuten, dass sie zur Beratung und Betreuung jedes Mal beispielsweise nach Innsbruck fahren“, so der Vizebürgermeister. Er konnte aus einer Liechtensteiner Stiftung 75.000 Schweizer Franken aufgeteilt auf drei Jahre für den BSVT sicherstellen. „Über einen Osttiroler, der in der Finanzbranche in Liechtenstein tätig ist, konnte ich in Kontakt mit dieser Stiftung treten. Dass diese Foundation nun ein Projekt in Österreich unterstützt, ist ein Glücksfall, weil normalerweise fördert sie eher Einrichtungen in sozial schwächeren Gebieten in Osteuropa“, freut sich Meinhard Pargger über die Zuwendung. Auch Klaus Guggenberger zeigte sich erleichtert, dass „durch diese Zuwendung die Bezirksstelle Osttirol in den nächsten drei Jahren weitergeführt werden kann, sofern keine größeren Belastungen auf uns zukommen“.

Frühförderin Agnes Wibmer: „Wir fahren zu den Familien hin und arbeiten in der gewohnten Umgebung am Kind. Wir bieten uns aber auch als Gesprächspartner für die Eltern an und beraten diese etwa dahingehend, den richtigen Kindergarten- oder Schulplatz zu finden."

Frühförderin Agnes Wibmer: „Wir fahren zu den Familien hin und arbeiten in der gewohnten Umgebung am Kind. Wir bieten uns aber auch als Gesprächspartner für die Eltern an und beraten diese etwa dahingehend, den richtigen Kindergarten- oder Schulplatz zu finden.“

Die Bezirksstelle des BSVT betreibt im Dolomitencenter in Lienz ein Büro. Kornelia Meier ist als Beraterin und Agnes Wibmer als Frühförderin angestellt. „Eine wesentliche Tätigkeit von uns ist die Frühförderung von blinden und sehbehinderten Kindern von 0 bis 7 Jahren. In den ersten zwei Lebensjahren kann noch viel entwickelt werden, wenn man den Kindern vermittelt, dass es sich lohnt, hinzuschauen“, betonte Agnes Wibmer.

Im Vorjahr betreute die Pädagogischen Frühförderung in Osttirol acht Kinder, 2012 waren es zwölf. In ganz Tirol wurden heuer bereits rund 150 blinde und sehbehinderte Frauen und Männer durch MitarbeiterInnen des BSVT beraten. „Neben der sozialrechtlichen Beratung und der visuellen Abklärung geht es uns insbesondere auch um die Vermittlung lebenspraktischer Fertigkeiten oder geeigneter Hilfsmittel, damit die Betroffenen ihren Alltag möglichst selbstbestimmt bewältigen können“, fasste Mag. Carmen Natter, Leiterin der Beratungsstelle in Innsbruck, die Beratungstätigkeit des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Tirol zusammen.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

 

30. Oktober 2014 um