Ein Pollen-Rekordjahr droht in Tirol

Den rund 100 000 Pollenallergikern in Tirol droht heuer eine überdurchschnittlich hohe Belastung. Zur Behandlung von allergischen Zwischenfällen gibt es eine neue Therapie.

Bereits am 7. Jänner wurden heuer in Tirol vom Pollenwarndienst  die Höchstwerte für Erle aufgezeichnet – vier Wochen früher als sonst. Im Gegensatz zu den Vorjahren hat dieser Trend angehalten, und so wird im heurigen Frühjahr bereits für Ende April die Blühbereitschaft der Gräser vorausgesagt. Die Belastungsspitzen der Birke in den Tallagen sind hingegen schon vorüber. Laut Prognose des Innsbrucker Instituts für Botanik droht den rund 100 000 Pollenallergikern in Tirol eine besonders große Belastung. Diese Universitätseinrichtung wertet permanent die sechs Pollenfallen in Innsbruck, Lienz, Obergurgl, Reutte, Wörgl und Zams aus.

Eine zentrale Anlaufstelle für Allergiker ist neben den Fachärzten für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten sowie Hautärzten die Allergieambulanz der Klinik Innsbruck. „Was als harmlos wirkender Heuschnupfen beginnt, kann zu einer ernsten Erkrankung führen. Jeder vierte Pollenallergiker wird chronischer Asthmatiker“, so Prof. Dr. Norbert Reider, Leiter der Allergieambulanz. Leichte Allergien lassen sich durch Augentropfen, Nasensprays oder Tabletten behandeln. Bei größeren Beschwerden wird eine zwei- bis dreijährige Impfkur angeraten.

Zur Behandlung allergischer Zwischenfälle setzt die Hautklinik Innsbruck eine Therapie ein, die erst jetzt Standard in Europa wird. Mit Antikörpern wird dabei die Pollenallergie bekämpft. „In Bezug auf Pollen zählt Tirol zu den bestuntersuchten Gebieten Europas, und bei der Behandlung der Pollenallergie stehen die modernsten medizinischen Methoden zur Verfügung“, so Gesundheitslandesrat Dr. Bernhard Tilg. Norbert Reider ist auch für die Interessensgemeinschaft Allergievermeidung tätig. „Wir geben praktische Tipps zur Allergenvermeidung beim Wohnen, beim Aufenthalt im Freien, bei Lebensmitteln und in anderen Bereichen“, so Reider abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute

19. April 2014 um