Kriminalstatistik: „Erhöhtes Schutzniveau greift!“

Um 6,8% sind die angezeigten Delikte im Bezirk Lienz 2016 gegenüber dem Jahr 2015 angestiegen. Insgesamt konnten 53,1% der Straftaten geklärt werden.

Mit Veröffentlichung der Kriminalstatistik für 2016 hat Bezirkspolizeikommandant Silvester Wolsegger zur Situation im Bezirk Lienz Stellung genommen und spricht von einer „Stabilisierung der Kriminalitätslage“. Die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung sind von fünf Fällen im Jahr 2015 auf 29 Fälle im Vorjahr deutlich angestiegen. „Hier ist das durch die Erweiterung der Tatbestände erhöhte Schutzniveau deutlich spürbar. Es geht dabei um die sexuelle Belästigung bei Berührung von der Geschlechtssphäre zuzuordnenden Körperstellen – wie Gesäß oder Oberschenkel. Diese Fälle stiegen auf 17 strafbare Handlungen an, 16 davon konnten geklärt werden“, so Wolsegger.

Gestiegen sind auch die strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen. Die Einbruchsdiebstähle in Keller sind von fünf Fällen 2015 auf 29 Straftaten im Vorjahr angestiegen. „Hier schlägt sich eine Einbruchsserie vom Jänner 2016 mit 23 Taten stark zu Buche. Sie konnte noch nicht geklärt werden, aber es ist augenscheinlich gelungen, durch gezielte Überwachungsmaßnahmen weitere Serien zu unterbinden“, erklärt der Bezirkspolizeikommandant.  Auch die Sachbeschädigungen sind um 8,2% auf 303 Straftaten gestiegen.

Einer der Schwerpunkte war wiederum die Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität. Die Anzeigen in diesem Bereich sind mit 80 gegenüber 2015 leicht gesunken. 2013 waren es nur 49 angezeigte Fälle.

Was alle bekannten Straftaten betrifft, zeichnet sich in Osttirol ab, dass 23% davon durch Fremde begangen wurden. Knapp zwei Drittel davon sind Touristen, Arbeitnehmer, Fremde ohne Beschäftigung sowie international agierende Täter. Rund ein Drittel der als tatverdächtig ausgemittelten Fremden sind Asylwerber. An der Spitze der Herkunftsländer der angezeigten fremden Tatverdächtigen stehen Deutschland, Italien und der Irak.

Zum Abschluss betont Silvester Wolsegger, dass die Menschen in Sicherheitsfragen Ansprechpartner brauchen, an die sie sich mit ihren Fragen und Ängsten wenden können. „Durch eine Intensivierung der Bürgerbeteiligung wollen wir den Fokus verstärkt auf die nachhaltige Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung richten“, so der Bezirkspolizeikommandant.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Martin Lugger

07. März 2017 um