Bärenbesuch in Osttirol im Labor bestätigt

Dass ein Braunbär Ende Mai im Bereich des Gail- und Pustertales unterwegs war, bestätigt nun das Land Tirol. Ob auch das Individuum bestimmt werden kann, ist noch unklar.

Ende Mai diesen Jahres war im Gebiet zwischen dem Gail- und Pustertal ein Braunbär unterwegs. Das wurde nun durch eine genetische Untersuchung bestätigt. „Ob anhand der Proben auch das Individuum bestimmt werden kann, ist noch offen“, so Martin Janovsky, Beauftragter des Landes Tirol für große Beutegreifer. Während Ende Mai nur eine Schadensmeldung über ein gerissenes Schaf im Almgebiet Rannenberg/Spitzenstein vorlag, wurden inzwischen vier tot aufgefundene und zehn vermisste Schafe gemeldet. Nachweislich durch Bär oder Wolf verursachte Schäden an Weidevieh sind durch die Haftpflichtversicherung des Jägerverbandes gedeckt.

Laut Janovsky sei davon auszugehen, dass auch die zehn vermissten Schafe in direktem Zusammenhang mit dem Aufenthalt des Bären in diesem Gebiet stehen – wegen des zeitlichen Zusammentreffens und weil die Wahrscheinlichkeit, dass einige Kadaver nicht gefunden werden, aufgrund des unübersichtlichen Geländes hoch ist. Zudem hätten sich die Schafhalter intensiv um ihre Tiere gekümmert und annähernd täglich Kontrollen durchgeführt.

Zuletzt wurde in Osttirol im Jahr 2009 in Außervillgraten ein aus dem Trentino eingewanderter dreijähriger männlicher Braunbär gesichtet. Im vergangenen April wurde ein Bär im Gemeindegebiet von Nauders am Reschenpass nachgewiesen – er hatte einen Bienenstock geplündert. Wo sich der Bär, der Ende Mai Osttirol einen Besuch abstattete, derzeit aufhält, ist nicht bekannt.

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Privat

 

07. Juli 2016 um