Ein lautes „Rante Putante“ hallte durch Sillian

30 Gruppen – 18 davon mit großen Wägen – machten am Faschingsdienstag die Marktgemeinde zur Narrenhochburg Osttirols – Tourismus und Politik als Hauptthemen.

Moderator Thomas Widemair sorgte während der Wartezeit auf den Beginn des Faschingsumzugs auf der B 100 für viel Spaß. Um 14.13 Uhr war der Start des Umzugs angesagt, doch man musste bis zum Passieren des Postautos von Lienz nach Innsbruck warten, bis die Exekutive die Straße sperren konnte. Um 14.55 Uhr kam dann der „Innsbrucker“ endlich, und der neue Osttiroler Theaterverbands-Obmann interviewte den Bus-Chauffeur. „Jetzt muss ich aber weiter, sonst komme ich nicht pünktlich in Wilten an und bekomme Schwierigkeiten“, so der Chauffeur, bevor er den Doppeldecker-Bus wieder startete.

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Die Musikkapelle Sillian eröffnete anschließend mit dem Thema Fußball-Europameisterschaft den von der Narrengilde Sillian mit Geburtstagskind Arthur Bucher an der Spitze organisierten Umzug. Nach Kindergarde und Grafenpaar dann das erste Mal das Thema Tourismus. Der voluminöse Wagen mit „Theurls Kunstschnee-Paradies“ kam angefahren. „Ists im Winter auch noch so heiß, in Sillian ist es dank Theurl weiß“, stand da zu lesen. Und weiter: „Ist das Beschneien auch illegal, dem Theurl Franz ist das scheißegal.“ Auf dem Faschingswagen der Landjugend Sillian boten „Leck Seppl“ und  „Schell Ando“ aktionsweise sogar Antidepressiva für Kühe an.

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„Achtung, Attenzione: Die Dolomitenbank ist kein Drive-In-Restaurant“, spielte eine Gruppe auf die ähnlichen Logos der Dolomitenbank und von McDonalds und die damit verbundenen Verwechslungen, die es gegeben haben soll, an. „Bring mir Glück, Schornsteinfeger bring mir Glück“ und „Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann?“ – natürlich durfte auch die bevorstehende Gemeinderatswahl beim Sillianer Faschingsumzug nicht fehlen. Auf der „Bahn der Gefühle“ fuhr der scheidende Bürgermeister mit. „Der Will, der Kann soll nun auf die 1 der 8er-Bahn“, spielte auf seine möglichen Nachfolger als Oberhaupt der Pustertaler Marktgemeinde an.

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Nicht ganz fit in Sachen Geographie dürften die Sillianer Hofer-Verkäuferinnen sein, jedenfalls stand auf dem Wagen der Tessenberger zu lesen: „Geographie des isch a Graus, dei van Hofer kennen sich et aus!“ Die Obertilliacher kamen mit dem Vorschlag einer ganzjährig geöffneten Hausfrauen-Loipe nach Sillian. „Sexten ist nicht weit, es braucht nur etwas Zeit“, hatte diese Gruppe aus dem Tiroler Gailtal auf ihren Wagen mit dem Titel „Schischaukel – Tradition lockt Tourismus“ geschrieben. Die Gemeinde mit dem Langlauf- und Biathlonzentrum kam auch auf „Franzi’s Loipentruck“ vor. „Des Obertilliach werd mir zu teuer, deswegen spur ich den Radweg heuer“, scheint die neueste Idee des Tourismus-Obmannes zu sein.

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Ein Missgeschick dürfte wohl den Akteuren des Wagens „Die Piefke-Saga zu Gast in Osttirol“ zu Ohren gekommen sein. „Das Kaufen der Schneekanonen dem Franz eine Freude war, dass diese brauchen Wasser und Strom war ihm nicht so klar.“ Tausende Zuschauer säumten die B 100 bei Sillian während des Faschingsumzugs und bejubelten die Närrinnen und Narren. Nach der Hexenverbrennung auf dem Marktplatz fand der diesjährige Fasching in den Gasthäusern und Lokalen des „Marktles“ seinen Höhepunkt und Ausklang.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Brunner Images

09. Februar 2016 um